Sengenthaler Baggersee: 80 Helfer sammelten Müll

6.8.2018, 17:45 Uhr
Sengenthaler Baggersee: 80 Helfer sammelten Müll

© Foto: André De Geare

Doch dieser Hoffnung will sich Pfeifer nicht unbedingt hingeben, sagt er offen, als er auf eine Wiederholung der Aktion angesprochen wird. Fürs Erste jedenfalls war es ein Erfolg, den die Helfer anschließend bei einer Strandparty und den heißen Rhythmen der Voodoo Funker noch bis in den frühen Abend genossen. Ohne neuen Müll zu hinterlassen.

Wie berichtet, hatte sich Pfeifer, der ab und an mit seinem Schlauchboot über den See paddelt, schon länger mit dem Gedanken getragen, doch einmal zu einem Ramadama am Baggersee aufzurufen. Mit seiner Idee platzte er hinein in die aufgeregte Stimmung in breiten Teilen der Bevölkerung, die den Baggersee gerne aufsucht, als Schüler das Areal bei einer Abschlussfeier übelst zugemüllt hatten. "Das sieht aus wie nach einem Flugzeug-Absturz", sagte ein Badegast.

Zerdepperte Sonnenbrillen und Bierflaschen

Der Aufruf Pfeifers fiel also auf fruchtbaren Boden, und auch, wenn schon der gröbste Unrat wie Pizzaschachteln, Papiertaschentücher, Plastikflaschen, Glasflaschen, ganz oder zerdeppert, schon weg geräumt waren, blieb für die Leute, die sich jetzt unter dem Motto "Rama zamm" versammelten, noch genug übrig. Johann Tratz, der sich seit Jahren um das Areal kümmert und jetzt auch dabei war, freute sich ebenfalls über die Resonanz. Auch früher, erinnerte er sich, habe es immer wieder solche Aktionen gegeben.

Schnell waren die ersten Säcke voll, rund 100 hatte Paul Pfeifer ausgegeben. Und selbst Badegäste, die eigentlich nichts von der Aufräumaktion mitbekommen hatten, schlossen sich spontan an und zogen mit Badehandtuch und blauem Müllsack Richtung See weiter. Von der zerdepperten Sonnenbrille über Bierflaschen, unzählige Zigarettenkippen bis Papierschnipsel: Viel klaubten sie zusammen.

"Ich wollte zeigen, dass wir gemeinsam etwas bewegen können", sagte Pfeifer. "Wenn sich Leute finden, die sich etwas vornehmen, dann lässt sich auch etwas erreichen." Den Beweis dafür hat Pfeifer erbracht. Bleibt zu hoffen, dass es um den See sauber bleibt. Denn, wie heißt es so schön: "Die Hoffnung stirbt zuletzt."

Keine Kommentare