Serienmord und Märchenwelt vom Schriftsteller

30.11.2018, 10:39 Uhr
Serienmord und Märchenwelt vom Schriftsteller

© Wolfgang Fellner

Was nicht gelang: Eigentlich wollte der Nürnberger seinen neuesten Krimi vorstellen, passend zur Vorweihnachtszeit. Der beginnt am Nürnberger Christkindlesmarkt. Doch die Bücher waren noch nicht aus der Druckerei gekommen. Und so servierte Harald Weiß ein gelungenes Potpourri aus bereits erschienen Titeln. Und da gibt es bereits einiges, was der 58-Jährige verfasst hat.

Schreiben habe ihn schon immer fasziniert, sagte Harald Weiß. Zeit seines Lebens habe er geschrieben, als Jugendlicher Gedichte, später Märchen. 2012 begann er seinen ersten Krimi, es sollte ein fränkischer werden, die Hauptfiguren hatten sich bald verdichtet: Weiß schickte die Kommissare Kartl und Neuner zum Ermitteln. Nach drei Jahren war der Krimi fertig; und dieser sollte nun auch gedruckt werden.

Mit dem Einstieg in seinen dritten Krimi, "Das Minzblatt", in dem Kartl und Neuner in Nürnberg unterwegs sind, begann er die Lesung. Von einer Messe für Polizisten werden Kartl und Neuner weg zu einer Leiche beordert. Der Mann, den sie finden, ist mit einer Kräutermischung vergiftet worden. Langsam und einfühlsam führt Weiß seine Charaktere ein, schildert plastisch, anschaulich. Und ein bisschen Kräuterkunde ist auch noch dabei.

Kaum war die Leiche verstaut, ging es durch Ellens Wunderwelt zum Turm und dem Mädchen und mit der schwarzen und der weißen Taube weiter bis zum Horizont: Märchen für Erwachsene sind das, mal etwas melancholisch, ein bisschen traurig auch, aber immer mit einem guten Ende. Und warmen Bildern, die Elsbeth Schmidt beigesteuert hat. Und ganz anders als seine Krimis. In denen, gestand Weiß, sind meist Serienmörder am Werk. Wohl etwas Ausgleich für die Seele.

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