Solaranlage der Jurenergie auf Velburger Altdeponie

4.4.2012, 00:00 Uhr
Solaranlage der Jurenergie auf Velburger Altdeponie

© dapd

Nach Angaben von Robert Hadwiger vom Landratsamt soll auf der rekultivierten Altdeponie „Läufelberg“ bei Velburg eine Sonnenstrom-Anlage mit einer Spitzenleistung von 470 Kilowatt entstehen. Die stattliche Photovoltaik umfasst eine Fläche von 7000 Quadratmetern.

Das Vorhaben ist bereits weit vorangetrieben. Nach einem Grundsatzbeschluss des Velburger Stadtrates zur Aufstellung eines Bebauungsplanes werden gegenwärtig die planungsrechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Jurenergie einen Bauantrag einreichen kann. Das Grundstück ist nach Hadwigers Angaben im Eigentum der Stadt. Die Kommune habe das Gelände dem Energie-Investor angeboten. Auf dem Areal sind seit den 60er Jahren große Mengen Hausmüll und Bauschutt abgelagert worden. Die Stadt und der Freistaat haben einen sechsstelligen Betrag in die Sanierung und Rekultivierung der Altdeponie gesteckt.

Parallel zum Planverfahren der öffentlichen Hand hat die Jurenergie das Projekt bereits ausgeschrieben. Acht Firmen aus der Region waren von der Genossenschaft aufgefordert worden, Angebote abzugeben. Über die Zahl der eingereichten Offerten machte Robert Hadwiger keine Angaben. Allerdings vollzieht sich die Submission vor dem Hintergrund grundlegend geänderter Rahmenbedingungen für die Solarwirtschaft: Durch die überraschend und massiv zurückgefahrenen Einspeisungsvergütungen sind viele Aufträge für Solaranlagen storniert worden. „Die Preise sind total in Bewegung“, berichtete Roland Hadwiger. Die Genossenschaft erwarte Baukosten von unter 2000 Euro pro Kilowatt Spitzenleistung. Anders als öffentliche Auftraggeber habe die Genossenschaft die Möglichkeit, nach der Abgabe von Angeboten in weitere Preisverhandlungen einzutreten. Hadwiger: „Es ist die Aufgabe des Vorstandes, die bestmöglichen Konditionen herauszuholen.“ Überschlägig wird die Jurenergie-Solaranlage bei Velburg rund 700000 Euro kosten.

„Vertrauensschutz wirkt“

Der harte Schnitt bei der Einspeisungsvergütung durch den Bundesgesetzgeber hat keine direkte Auswirkung auf das Velburger Vorhaben der Jurenergie. Entscheidend ist der Umstand, dass der Velburger Stadtrat vor dem 1. März 2012 die Aufstellung des Bebauungsplanes beschlossen hat. Deshalb kommen die Bauherrn nun in den Genuss einer Übergangsfrist bis zum 30. September. Bis dahin muss die Sonnenstrom-Erzeugung ans Netz gegangen sein. „Hier wirkt der Vertrauensschutz“, sagte Robert Hadwiger.

Die Jurenergie darf nun auf eine Einspeisungsvergütung von knapp 18 Cent pro Kilowattstunde rechnen. Die Förderung winkt für die Dauer von 20 Jahren. Eine Aussage über die Rendite sei erst möglich, wenn die Baukosten feststehen. Die Finanzierung des Projektes ist wohl kein Problem: Die 730 Genossen der Jurenergie haben inzwischen ein stattliches Eigenkapital angesammelt; Fremdkapital kann zu niedrigen Zinssätzen locker beschafft werden. Robert Hadwiger: „Der Vorstand wird den Auftrag nur vergeben, wenn eine ausreichende Rendite herauskommt.“

 

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