Sparkasse und RaiBa öffnen in Lupburg gemeinsam Filiale

16.10.2016, 12:09 Uhr
Sparkasse und RaiBa öffnen in Lupburg gemeinsam Filiale

© F.: Sturm

Dass eine Sparkasse und eine Raiffeisenbank gemeinsam eine Filiale beziehungsweise einen Selbstbedienungsstandort betreiben, ist mittlerweile kein Novum mehr. In Bayern gibt es bereits etliche erfolgreiche Kooperationen der beiden regionalen Finanzdienstleister. Die Sparkasse Neumarkt-Parsberg und die Raiffeisenbank Parsberg-Velburg betreiben seit jeher ein dichtes Filialnetz im Geschäftsgebiet.

Die Sparkasse beschäftigt 480 Mitarbeiter in 22 Geschäftsstellen, die Raiffeisenbank 69 Mitarbeiter in fünf Filialen. „Diese zukunftsweisende Zusammenarbeit ist die Antwort auf die veränderten Rahmenbedingungen, auf die alle Filialbanken reagieren müssen. Dabei spielt das Kundenverhalten eine zentrale Rolle“, sagte Dieter Betz, der Vorstandssprecher der Raiffeisenbank. Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Stefan Wittmann ergänzte: „Die Kundenfrequenz, speziell bei persönlichen Servicedienstleistungen, in unseren Filialen hat spürbar abgenommen.“

Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung würden Kunden immer seltener in die Filiale kommen, erklärten Betz und Wittmann übereinstimmend. Beliebter werde hingegen das Online- beziehungsweise Mobilebanking zur Erledigung der täglichen Bankgeschäfte. „So hat sich beispielsweise die Anzahl unserer online geführten Konten in den letzten zehn Jahren um mehr als 40 Prozent erhöht – Tendenz steigend“, so der Sparkassenchef.

Des Weiteren belaste die anhaltende Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank wie auch die zunehmenden regulatorischen Anforderungen die Ertragslage der Raiffeisenbank und der Sparkasse. Dazu sagte das Vorstandsmitglied der Genossenschaftsbank, Martin Reindl: „Sinkende Kundenfrequenz, rückläufige Erträge und Kostendruck machen Veränderungen notwendig. Wir müssen reagieren und uns zukunftsfähig aufstellen.“ Seinen Worten nach konnten zusammen mit der Sparkasse gemeinsame zukunftsorientierte Lösungen für die Kleinstgeschäftsstellen Lupburg und Hohenfels gefunden werden. Die sehen so aus: Die Filialen der Sparkasse und der Raiffeisenbank in Lupburg werden zum 1. Februar 2017 in einen neuen gemeinsamen SB-Standort mit Geldausgabeautomat und Kontoauszugsdrucker umgewandelt. Vorübergehend passiert dies in der bisherigen Geschäftsstelle der Raiffeisenbank. Es wird jedoch ein gemeinsamer neuer Standort gesucht. Damit ist die Geldversorgung weiterhin rund um die Uhr in gewohnter Art und Weise gewährleistet. Die Beratung erfolgt in den räumlich nahegelegenen Filialen in Parsberg. Bei Bedarf kommen die Berater auch zu den Kunden nach Hause.

Beratung im Rathaus Lupburg

Zusätzlich bieten die beiden Banken an einem Tag der Woche Beratungszeiten im Rathaus Lupburg an. Die betroffenen Kunden werden in diesen Tagen darüber informiert. Die Filiale in Hohenfels wird zukünftig gemeinsam geführt. Beide Kreditinstitute bleiben aufgrund der relativ großen Entfernung zu den nächstgelegenen Filialstandorten vor Ort, nutzen gemeinsame Geschäftsräume in der Sparkasse und stehen den Kunden mit ihrem gesamten Leistungsspektrum zur Verfügung. Kundenservice und Beratung gibt es wechselnd jeweils an zwei Tagen in der Woche: Sparkasse Dienstag und Freitag – Raiffeisenbank Montag und Donnerstag. Der SB-Bereich steht aber allen Kunden jederzeit zur Verfügung.

„Der gemeinsame Betrieb dieser Standorte durch die Sparkasse und die Raiffeisenbank stellt für alle Kunden und Bürger eine optimale Lösung und zudem verantwortungsbewusste Alternative zur kompletten Schließung der Geschäftsstellen dar. Die von den Anpassungen betroffenen Mitarbeiter werden weiterhin im Kundengeschäft eingesetzt. Dabei ist es wichtig, bestehende Berater-/Kundenbeziehungen aufrechtzuerhalten. Es werden aufgrund der Neustrukturierung keine Arbeitsplätze verloren gehen“, so Reindl und Wittmann unisono.

Neben der Optimierung der Filialstruktur, wird die Sparkasse zudem ab 1. November bei 17 Filialen ihre Öffnungszeiten bedarfsgerecht anpassen. Davon erhalten 14 Filialen neue Servicezeiten von zwei beziehungsweise 2,5 Tagen pro Woche. Durch die Veränderung der Öffnungszeiten werden zusätzlich Möglichkeiten für Beratungen geschaffen, welche immer stärker nachgefragt werden. Selbstverständlich sind auch Beratungen außerhalb der Öffnungszeiten möglich.

Der Verwaltungsratsvorsitzende der Sparkasse Landrat Willibald Gailler und Vorstandssprecher Betz begrüßten die Zusammenarbeit der beiden regionalen Kreditinstitute: „Sparkasse und Raiffeisenbank sind in der Fläche und bleiben in der Fläche.“ Gailler umschrieb die aktuelle Situation so: „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel richtig setzen.“

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