Stadt holt sich einen Profi in Sachen Bad mit ins Boot

1.3.2015, 17:00 Uhr
Stadt holt sich einen Profi in Sachen Bad mit ins Boot

© Fritz-W. Etzold

Als Entscheidung, dass das Bad dann auch tatsächlich gebaut wird, wollte die breite Mehrheit das aber nicht verstanden wissen. Es gehe in diesem „nächsten Schritt“, wie es OB Thomas Thumann bezeichnete, jetzt erst einmal darum, belastbare Zahlen zu bekommen.

Denn nicht nur von Flitz-Seite kamen die wiederholten Hinweise auf die Kosten. Johann Georg Gloßner erinnerte an die Worte von Leitendem Verwaltungsdirektor Kämmerer Josef Graf, wonach in wenigen Jahren die Rücklagen der Stadt aufgebraucht wären, wenn alles in Angriff genommen wird, was derzeit auf der Wunschliste steht.

Dabei geht es nicht nur um die reinen Baukosten — bislang waren rund 30 Millionen Euro im Gespräch —, sondern es sind vor allem die Folge- und Betriebskosten, die bei vielen ein „flaues Gefühl“ verursachen. „Das treibt uns alle um“, sagte der OB, „es soll ein attraktives Bad werden, das uns aber finanziell nicht umbringt“.

Deshalb müsse man sich auch noch entsprechende Gestaltungsmaßnahmen vorbehalten. Der Siegerentwurf werde nach Thumanns Worten sicher nicht 1:1 umgesetzt, es könnte noch einiges geändert werden.

Hier liegt dann auch viel in den Händen des Projektsteuerers, der im nichtöffentlichen Teil der Sitzung bestimmt wurde. Denn es gehe nicht allein um die architektonischen Fragen, das Bad müsse schließlich auch funktional sein, so Helmut Jawurek. Schließlich: „Die Leute vom Eichstätter Büro Diezinger sind sicher hervorragende Architekten, aber sie haben noch nie ein Bad gebaut“, wie Referentin Pedra Wittmann anmerkte.

Projektsteuerer mit Erfahrung

Deshalb wurde aus den externen Bewerbern auch einer ausgewählt, der Erfahrung sowohl mit dem Bau als auch dem Betrieb von Bädern vorweisen kann.

Helga Hoerkens gab dem Projektsteuerer, der nach den Worten von Stadtwerke-Direktor Dominique Kinzkofer zunächst einmal ein Betriebskonzept erstellen muss, mit auf den Weg, Kontakt zu anderen Bädern aufzunehmen, um vielleicht von Fehlern, die dort in der Planungsphase gemacht wurden, zu lernen.

Wobei am Ende der Sitzung völlig offen blieb, wie Diezingers weitere Schritte nun genau aussehen sollen. Muss er sich wie im Wettbewerb auf die städtischen Flächen beschränken oder kann er auch das — landkreiseigene — Hallenbad mit in die Planungen einbeziehen?

Darüber wurde im Stadtrat ebenso wenig gesprochen wie über das erneute Angebot aus dem Landratsamt, sich an den Kosten für ein Ganzjahresbad zu beteiligen, wenn es um ein zusätzliches Becken für den Schwimmunterricht der weiterführenden Schulen ergänzt wird.

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