Stammtisch als unermüdliche Maschinerie für Gerüchte

14.1.2016, 10:03 Uhr
Stammtisch als unermüdliche Maschinerie für Gerüchte

© Foto: Josef Piehler

Die „Roum Boum“, drei Kastler Musikanten hatten sich auch so manch schelmische Gstanzln einfallen lassen, die für Hochstimmung in den Wirtshäusern sorgten, als sie dort sehnsüchtig erwartet ihre Runden drehten. Sie nahmen aber nicht nur den Lokalkolorit auf die Schippe, auch die Politik bekam ihr Fett ab.

Begrüßt wurden die Besucher von Bastian, Dominik und Thomas mit den Worten „Grüß Gott liebe Leit, heit is wieder soweit. Am Kastler Recht spieln die Roum Boum auf, mir hoffn daß eich gfreit.“

Vom Bäcker zum Netto

Zuerst kam der Kastler Bäcker an die Reihe: „Am Marktplatz hat jetzt auch noch der Bäcker aufg‘hört, irgendwas läuft doch da sauber verkehrt. Wennst jetzt am Marktplatz a frische Brezn willst hom, da brauchst scho a Auto, wennst zum Netto willst fiere fahrn.“

Zugleich verbanden die Musiker ihre Gstanzln mit dem Wunsch: „In Lauterhofen tut bald a neuer Supermarkt aufmachen, da hat der Netto in Kastl bestimmt nix zu lachen.

Wir hoffen, dass der Netto in Kastl bleibt weiter bestehen, weil sonst dürf‘ ma in Zukunft zum Einkaufen sehr weite Wege gehen.“ Nach der Kastler Kultur, der hohen Politik bildete der Lokalkolorit den Abschluss: Da ging es vom Funkloch im Utzenhofener „Dool‘“ bis zum Feuerwehrgerätehaus-Neubau, den Kosten für die Kastler Wasserversorgung und natürlich um die Figur des Bürgermeister und die Ambitionen seines Nachfolgers in Lauerstellung.

In Versen ausgedrückt: „Am Platz von der alten Baywa, da hat sich im letzten Jahr a bissl was gerührt, da ist auf der Baustelle vom neuen Feuerwehrhaus tatsächlich a bissl was passiert. Wenn man jetzt vorbei fährt, dann sieht man recht schön, drei einsame Betonpfeiler am Boden dort steh‘n.“ Und weiter: „Für die neuen Wasserfilter im Hainthal, da hamM‘s a sauberes Geld ausgegeben, deswegen können die Kastler jetzt sauber was erleben. Ein mancher hat deshalb seinen Augen nicht getraut, wie er in die Rechnung der Gemeinde hat geschaut.“

Blaues Wunder

Zum Schluss bekamen dann die sogenannten Stammtisch-Schlauen noch eine mit: „Die Gerüchtemaschinerie in Kastl funktioniert wie die Sau. Nach zehn Halbe im Wirtshaus wirds a Schau: Als arbeitender Bürger, da mußt fei Obacht geb‘n, was im Wirtshaus erzählt wird, weil sonst wirst dein blaues Wunder erleb‘n.“

Den Leuten in den Wirtshäusern hat es gefallen, beim Kastler Recht, musikalisch den Spiegel vorgehalten zu bekommen. Sie sind bereits gespannt, was den schönsten Kastler Buben bei der nächsten Winterkirwa wieder so alles einfallen wird.

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