Steinbruch-Erweiterung: Bergs Gemeinderat legt sich quer

18.3.2017, 11:26 Uhr

Bürgermeister Helmut Himmler und den Gemeinderäten war bei der Abstimmung klar, dass nach dem üblichen Verfahren die verweigerte Zustimmung der Kommune vom Landratsamt als Genehmigungsbehörde "ersetzt" werden wird.

Die Firma H. Geiger GmbH Stein- und Schotterwerke will in den Gemarkungen Sindlbach und Stöckelsberg den bestehenden Steinbruch um eine Fläche von 9,8 Hektar erweitern. In den neuen Abbaubereichen im Süden und im Nordwesten sei ein Abbauvolumen von gut 2,5 Millionen Kubikmetern bei einer Grubentiefe von 22 bis 35 Meter geplant, sagte Bürgermeister Himmler.

Der Rathauschef kam nicht umhin, nach einer rechtlichen Würdigung dem Gemeinderat vorzuschlagen: Dem Erweiterungsvorhaben würden keine öffentlichen Belange entgegenstehen, seine Erschließung sei gesichert, es sei privilegiert, der Eingriff ins Landschaftsbild sei wegen der Vorbelastung wenig gravierend; deshalb sei das gemeindliche Einvernehmen zu erteilen.

Doch dem Rat des Verwaltungschefs folgte der Gemeinderat später nicht. Das gilt auch für Bürgermeister Himmler selbst, der von einem seit langer Zeit "vergifteten Verhältnis" der Gemeinde zur Firma Geiger sprach. Er referierte auch, dass ein Teil der Erweiterungsfläche außerhalb der Grenzen des Regionalplanes liege.

Gemeinderat Johann Nutz forderte deshalb, ein "klares Zeichen" zu setzen und das Vorhaben abzulehnen. Ratskollege Josef Geier bemängelte die schlechte Erschließung und den Umstand, dass der Steinbruch immer weiter an Bischberg heranrücke – wobei der Bürgermeister zu bedenken gab, dass auch Bischberger Flächen für die Steinbruch-Erweiterung verkaufen würden. Helmut Himmler: "Wenn man Flächen verkauft, dann muss man auch mit dem Abbau leben."

Markus Mederer und Richard Kreuzer störten sich an einer Wiesenfläche im Süden außerhalb des Regionalplanes. Der Abbau werde eines Tages so nah an den Bischberger Häusern stattfinden, dass beim Sprengen "die Tassen aus dem Schrank fliegen", so Kreuzer. "Wir haben eine Verpflichtung gegenüber der Bevölkerung, die Schmerzgrenze ist erreicht." Auch Anita Vogel, Hans Bogner und Richard Feihl assistierten mit kritischen Anmerkungen. Gemeinderätin Anita Vogel: "Für die Bischberger ist das eine gewaltige Belastung."

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