Strom braucht es auch in einer windstillen Nacht

7.3.2014, 13:00 Uhr
Strom braucht es auch in einer windstillen Nacht

© Fellner

Albert Füracker ist kein Mann des groben Säbels, er greift lieber zum Florett. Aber auch ein Stich mit diesem kann weh tun und so manchem hätte es weh getan, wenn er Füracker gehört hätte. Weit weg von den üblichen Phrasen-Dreschmaschinen erklärte er den blau-weißen Himmel über Bayern aus Sicht der CSU und nahm auch noch einmal Stellung zur geplante Stromtrasse Süd-Ost.

Darum hatte ihn Hausherr Xaver Pfister ausdrücklich gebeten: Es sollte überprüft werden, sagte er, ob es die Trasse denn tatsächlich brauche und wenn ja, dann sollte diese zumindest eingegraben werden, sagte er Richtung Füracker, „den Sonnenschein des CSU-Kreisverbandes“.

Der stellte schnell klar, dass sein Sonnenschein alleine nicht reichen werde, um sämtliche bayerischen Photovoltaik-Anlagen Strom erzeugen zu lassen. Kleinster gemeinsamer Nenner aller Verhandlungen, stellte Füracker fest, müsse sein, dass auch in einer windstillen Nacht genügend Strom vorhanden ist. Wenn das in Bayern geleistet werden könne, dann müsse das getan werden und dann bedürfe es auch keiner Stromtrasse.

Er warnte aber auch mit einem kritischen Blick auf das Konsumverhalten der Gegenwart: „Hätten sich unsere Großväter so verhalten wie wir, wären wir heute alle mit dem Radl da.“ Und, fasste er noch einmal zusammen: „Wir wollen keinen Kohlestrom, keine Leitung nach Meitingen, also müssen wir den Strom selbst produzieren.“ Deshalb müsse als erstes geklärt werden, ob es gelinge, diese Voraussetzung zu erfüllen, „dann müssen wir auch nicht drei Jahre über die Trasse diskutieren“.

Wenn sie trotz allem nötig sei, müsse man sehen, wie sie zu bauen sei, „und das sage ich auch einem SPD-Bürgermeister aus dem Kreis: Der soll seinem Gabriel mal sagen, wir brauchen die Leitung nicht. Denn der Gabriel will sie doch bauen.“

Wenn er wieder komme, sagte Pfister nach Albert Fürackers Ansprache, dann bitte als Ministerpräsident. Der vernahm es lächelnd und eilte sofort zum nächsten Auftritt. Es ist Wahlkampfzeit.

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