Tattoo-Expo in Neumarkt: Totenkopf oder Rosen mit Kringeln

23.9.2018, 18:54 Uhr
Tattoo-Expo in Neumarkt: Totenkopf oder Rosen mit Kringeln

© Anja Hinterberger

In der kleinen Jurahalle stehen die Stände dicht an dicht, dicke Ordner mit Motiven stehen zum Durchblättern bereit: Gefällt mir der Stil? Will ich mich gleich hier unter die Nadel legen? Das wollen viele, Liegen und Stühle der Studios sind besetzt. Aber auch ein Fitness-Studio oder Anbieter von Rockabilly-Klamotten, Brillen und Wohnaccessoires werben in Neumarkt um körper- und stilbewusste Kundschaft. 
Trends gibt es auch in der Tätowierszene: Das „Arschgeweih“ neben der Lendenwirbelsäule, war ein Tattoo-Trend der 2000er Jahre. So massive Tribals wolle heute kaum eine Kundin, sagt „der Binder“ aus dem österreischischen Oberpullendorf. Aber die Light-Variante mit Rosen und zarten Kringeln sei aktuell wieder gefragt. 
Dauer ist also auch hier relativ: Viele der Kunden, sagt der Binder, kommen, weil sie ein Cover-Up wünschen, Nachbesserung für alte oder missglückte Tattoos. 

Bei alten Motiven sei das okay, meint sein Kollege Andi Fischer aus Mühldorf am Inn. Allerdings kämen immer mehr Kunden, die ein verpfuschtes Tattoo haben. Vor ihm sitzt eine Frau, die sich im März eine Blüte stechen ließ. „Murks“, sagt Fischer. 
Eigentlich wollte die Kundin ein neues Motiv, aber er riet ihr, das vorhandene zu reparieren, dreidimensionaler und akkurater zu machen. Weil es keine Vorgaben, keine Prüfungen für Tätowierer gebe, floriere der Murks, meint er. „Wenn du im Laden kein Portrait von dem Tätowierer siehst, geh am besten gleich wieder“, gibt er ihr als Tipp auf den Weg. 

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