Taxameter macht ab März größere Sprünge

29.1.2015, 09:00 Uhr
Taxameter macht ab März größere Sprünge

© Foto: Fritz Etzold

„Gerade jetzt, wo der Sprit billiger wird, macht ihr eine Erhöhung!“ Diese Aussage bekommt Gabriele Herkert, Taxi-Unternehmerin aus Parsberg, im Moment öfter zu hören. Sie informiert ihre Kunden vorab, dass ab März neue Tarife gelten:

So steigt der Grundpreis inklusive erster Schalteinheit von bisher 2,90 auf 3,40 Euro, das Kilometerentgelt beträgt bisher 2,30 Euro für die ersten beiden Kilometer, jeder weitere kostet 1,50 Euro. Der Preis klettert ab März auf 3,00 Euro für die ersten beiden Kilometer, jeder weitere schlägt dann mit 1,80 Euro zu Buche.

Andere Kosten steigen

Das Argument mit dem niedrigen Spritpreis kontert Herkert mit den vielen anderen Betriebsausgaben, die permanent gestiegen seien: Die Kosten für Kundendienst etwa hätten sich teilweise verdoppelt, und auch der Mindestlohn schlage sich bei den Betriebsausgaben nieder.

Die Tages-Fahrgäste seien nach diesen Schilderungen oft schon einsichtig, nachts täten sich angetrunkene Mitfahrer dann mitunter etwas härter. Denen sagt sie dann: „Das Bier wird auch teurer – wenn du im Wirtshaus fünf Halbe trinkst, und dann nicht mehr selber fahren kannst, beschwerst du dich auch nicht beim Wirt.“ Wenn sich andererseits vier junge Leute ein Taxi teilen, wenn sie nachts vom Feiern heim wollen, teilen sie sich ja auch den Preis — und dividiert durch vier falle die Erhöhung nicht stark ins Gewicht.

Für andere wieder sei die Sicherheit das wichtigste: Manche trauen sich im Winterwetter nicht, selbst zu fahren, und denen seien die Chauffeursdienste dann auch zwei Euro mehr wert. Beim Trinkgeld werde sie die neuen Tarife in gewisser Weise wohl schon merken, schätzt Herkert: Die meisten Fahrgäste legen noch ein bisschen was drauf und runden dabei zum nächsten glatten Betrag. Ob aus 17,80 Euro oder aus 19,90 Euro dann 20 werden, spiele dann nicht die große Rolle. „Die ersten paar Male ist es für die Fahrgäste ein Thema, dann gewöhnt man sich dran“, ist Gabriele Herkerts Prognose.

Seit sieben Jahren galt der Neumarkter Taxi-Tarif unverändert. Roland Wendt, dessen Taxis durch Neumarkt kurven, fragt sich, ob man nicht lieber öfter und dann weniger starke Erhöhungen hätte anstreben sollen. In den Nachbarstädten werde das so gehandhabt, dann seien die Fahrgäste auch daran gewöhnt, dass die Preise immer wieder ein bisschen anziehen, das werde dann vielleicht leichter akzeptiert.

Einheitlich für den Landkreis

Vom Landratsamt, das einheitlich für den gesamten Landkreis die Tarife genehmigt, wird der Antrag geprüft und an weitere Instanzen, etwa die IHK, weitergegeben. Dabei ist auch der Vergleich mit den Nachbarorten wichtig, denn es könne nicht sein, sagt Wendt, dass in Neumarkt deutlich mehr bezahlt werden muss als in Amberg oder Nürnberg.

Er freut sich schon über die Erhöhung, die am März in Kraft tritt. Insgesamt gebe es aber Veränderungen im Taxi-Gewerbe, die er noch schwerwiegender findet als die Höhe des Tarifs. Immer mehr größere Firmen leisteten sich, so Wendts Beobachtung, eigene Fahrer, an den Krankenhäusern und Kurkliniken würden Fahrdienste eingerichtet. Diese übernähmen viele Touren, die vorher Jobs für die Taxler waren.

Doch er meint, man solle nicht nur meckern, sondern sich darüber freuen, was man hat. Das sei zum einen die Erhöhung, zum anderen hätten sich nun die Taxi-Unternehmen geeinigt, das Miteinander habe sich verbessert. „So können wir vielleicht auch Probleme angehen und lösen, die bisher noch aussichtslos erscheinen“, sagt Wendt.

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