Theo-Betz-Grundschüler melken in Weidenwang

21.6.2016, 14:20 Uhr
Die Schüler und der Bauernhof: Viel gab es da zu sehen, schmecken und erleben.

© André De Geare Die Schüler und der Bauernhof: Viel gab es da zu sehen, schmecken und erleben.

Spätestens an der ersten Station ist aber schon alle Müdigkeit verflogen: Die Landwirtin stoppt vor den sogenannten Kälberiglus, kleine hohe Plastikboxen in denen die Jungtiere geschützt, aber getrennt von den Müttern aufwachsen.

„Süüüüüß“, ruft Leni (8), nachdem sie einen Blick von einem der Jungtiere erhascht hat. So ein Kälbchen als Haustier, das wärs, beginnt sie gleich mit einigen Freundinnen zu träumen. Einer ihrer Klassenkameraden bleibt skeptisch: „Ob das auf Dauer so viel Platz in der Wohnung hätte...“

Ein großer Durst

Landwirtin Waltraud Burger reißt die Mädels aus den Gedanken: Sie möchte wissen, wie viele Liter so eine ausgewachsene Kuh trinkt. Nach einigen viel zu hohen Zahlen einigen sich Bäuerin und Drittklässler auf 80 bis 120 Liter pro Tag.

„Und wie viel pieselt so eine Kuh am Tag?“ fragt die Landwirtin anschließend in die Runde, um kurz darauf die Antwort zu verraten: „25 Liter, das sind zweieinhalb Gießkannen voll.“

Seit mehreren Jahren lädt Erlebnisbäuerin Waltraud Burger Kinder auf ihren Hof ein, im Jahr etwa neun bis zehn Gruppen: Seit einem missglückten Melkversuch vor einiger Zeit lässt die Bäuerin den Kindern beim Melken immer erst einen Strahl in die Hand fließen: „Die Kinder kennen vorrangig die gekühlte Milch aus dem Tetra Pak. Wenn sie in der Körpertemperatur der Kuh mit etwa 38 Grad aus dem Euter kommt, ist das etwas völlig anderes.“

Um die Devise „Sehen, fühlen, riechen, schmecken, selber machen“ des Programms „Erlebnis Bauernhof“ vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten perfekt zu machen, stellen die Kinder am Ende (in der dritten Station) Kräuterbutter selbst her: Essbare Blüten wie die der Kapuzinerkresse und einer Rose schnippeln die Kinder mit Petersilie und Schnittlauch in akribischer Handarbeit klein, bevor das große Schütteln beginnt.

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