Treffen sich die besten Witzeerzähler . . . in Mühlhausen

27.7.2014, 11:00 Uhr
Treffen sich die besten Witzeerzähler . . . in Mühlhausen

© Fritz-Wolfgang Etzold

Das Unerwartete ist es, was den Witz besonders macht: Wenn die Pointe einen neuen Zusammenhang, eine neue Perspektive herstellt, sagt Lizzy Aumeier. Sie sitzt in der Jury bei der Witzemeisterschaft; zum sechsten mal ist sie nun dabei, eine Frau der ersten Stunde.

2009 hat Harald Meier aus Utzenhofen die Witzemeisterschaft ins Leben gerufen, als Belebungsidee für den traditionell nicht so gut besuchten Sonntagabend. Meier hat ein Konzept ausgearbeitet, sich ein bisschen an der BR-Sendung „Gaudimax“ orientiert. Und hat Lizzy Aumeier angerufen, ob sie in der Jury sitzen will — sie wollte.

Ins Festzelt in Utzenhofen passen 350 Leute, gekommen sind dann rund 1000. „Zum Glück war das Wetter schön. Uns ist zwar das Essen ausgegangen, aber die Stimmung war toll“, sagt Harald Meier.

Zugpferd für Naja-Abende

Und mit der Witzemeisterschaft ging es weiter: Jedes Jahr steigt sie im Rahmen eines Oberpfälzer Fests. Dabei soll der Witze-Contest an Abenden sein, die traditionell sonst eher weniger gut besucht sind. „Auch in Mühlhausen hieß es, der Samstag ist so ein Naja-Abend, die große Verlosung ist am Sonntag, die Jugend kommt am Montag“, und am Samstag kommen in diesem Jahr die Witzemeister.

In Neumarkt, Roding, Amberg und Rötz haben die Witzeprinzen und -prinzessinnen schon um die Wette erzählt, inzwischen sind meistens um die 2000 Gäste da. „Der Eintritt ist frei, es soll ein schöner, lustiger Abend für die ganze Familie sein“, das ist Harald Meier wichtig. Er organisiert das Ganze mit der Unterstützung von Freunden und Familie.

In der Jury sitzen neben Lizzy Aumeier noch Andreas Stock, er ist Regisseur und Schauspieler, Wolfgang Subirge von Radio Charivari, der Humorist und Gstanzlsänger Josef Bäff Piendl sowie als Gastjuror heuer Helmut Binser aus Furth im Wald.

„Wir sind gespannt auf die neuen Kandidaten, mit den alten ist es schon richtig familiär“, sagt Lizzy Aumeier. Ihr gefällt die Wirtshaus- und Kirchweih-Atmosphäre des Wettbewerbs. „Dasitzen und sich gegenseitig lustige Sachen erzählen, das ist eigentlich die Urform des Theaters.“

Es gibt einige Kandidaten, die schon mehrmals mit angetreten sind: aus Krappenhofen, aus Berching und aus Parsberg sind einige Veteranen dabei, erstmals hat sich eine 21-jährige Radiomoderatorin angemeldet, verrät Meier. Auch ein Ehepaar tritt gegeneinander an.

Wie man einen Witz richtig gut erzählt, dafür gibt es kein Patentrezept, sagt Lizzy Aumeier. Es gehört schon eine Portion Mut dazu, sich vor Publikum hinzustellen und loszulegen. Wichtig sei eine gewisse Körperspannung, wer dann noch gestisch, mimisch und mit der Stimme schauspielerische Qualitäten zeigt, kann Punkte machen.

Es gibt Tabus

Die Oberpfälzer Regionen unterscheiden sich, im Wald gehe es etwas derber zu als in Neumarkt vom Dialekt und auch von den Witzen her, hat Harald Meier erlebt. Im Wettbewerb gilt immer: „Nix Rassistisches, nix Perverses“, bringt es Meier auf den Punkt. Ein bisschen eindeutig zweideutig kann es aber schon werden, denn für das, was beim Hörer im Kopf passiert, sei der Erzähler nicht verantwortlich, meint Meier.

Dem Sieger winken eine kleine Rolle und ein Set-Besuch bei der BR-Serie „Dahoam is dahoam“ und die Ehre, ein Jahr lang den Titel Oberpfälzer Witzemeister zu führen. Die größte Belohnung ist aber „der Spaß am Erzählen und die Gaudi am Tisch“, findet Meier. Er rät: „Hingehen, zuhören, lachen.“

Wer auf der Bühne im Mühlhausener Festzelt am Samstag, 2. August, 19 Uhr, stehen will, kann sich anmelden bis 31. Juli auf www.witzemeisterschaft.de

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