TSV Freystadt macht Schritt in Richtung Klassenerhalt

25.1.2017, 12:00 Uhr
TSV Freystadt macht Schritt in Richtung Klassenerhalt

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Teamleitung und Mannschaft durchlebten vergangene Woche ein Wechselbad der Gefühle, das am Wochenende seinen Höhepunkt erreichte. Nachdem erst fünf Tage vor den beiden Spielen dank Sponsorenhilfe feststand, dass Freystadt malaiischer Topspieler aus Kuala Lumpur anreisen wird, war der Optimismus groß, zumindest gegen Langenfeld zu gewinnen.

Dann folgte eine Hiobsbotschaft auf die andere. Am Donnerstag meldete sich Julia Kunkel krank. Am Freitag dann die Nachricht, dass sie doch antreten wird. Gleichzeitig informierte Lukas Schmidt, Freystadts Nummer Eins im Einzel, dass ihn die Grippe niedergestreckt hat.

So war die Stimmung im Team am Tiefpunkt und die Devise lautete, gegen Langefeld eine hohe Niederlage zu verhindern; mit der Hoffnung, dass München ebenfalls am Wochenende keine Punkte machen wird und der 8. Platz gehalten werden kann.

Variante: Risiko

Intensiv wurde vor dem Langenfeld-Spiel über die Aufstellung diskutiert. Nachdem Allan Tai nach dem Ausfall von Schmidt in das 1. Einzel wechseln musste, entschied man sich, Doppelspezialist und Spielertrainer Oliver Roth in das 2. Einzel zu stellen. In der Hoffnung, dass er mit seiner internationalen Erfahrung eine Überraschung schaffen würde.

Bei den Herrendoppeln wählte man die Risikovariante mit dem Ziel, beide Spiele zu gewinnen. Bei den Damen signalisierte Julia Kunkel, dass sie es probieren möchte.

Die Partie begann mit dem Damendoppel. Nach verlorenem ersten Satz gewannen Julia Kunkel und Nanna Vainio die drei folgenden Sätze und brachten Freystadt in Führung.

Julia Kunkel war das fehlende Training anzusehen, aber sie konnte die langen Ballwechsel problemlos mitgehen und so gelang dem TSV der erste Überraschungspunkt.

Und es kam noch besser: Das zweite Doppel mit Oliver Roth und Florian Waffler siegte ebenfalls in vier knappen Sätzen, drei davon wurden erst in der Verlängerung entschieden.

Gut sah es lange Zeit auch im Spitzendoppel mit Johannes Pistorius und Pawel Pietryja aus. Beide standen dem polnischen Doppelspezialist Wojciech Szkudlarczyk und dem Kroaten Igor Cimbur gegenüber.

Mit 11:4 und 11:5 dominierte das Freystädter Doppel und ließ den Gegner keine Chance.

Sehr ausgeglichen lief dann der 3. Satz, der knapp mit 11:9 an Langenfeld ging. Danach verloren Pistorius und Piertryja die Spielkontrolle und unterlagen mit 2:3 Sätzen.

Im Dameneinzel siegte Freystadts Finnin Nanna Vainio souverän gegen die Estin Karoline Hoim in drei Sätzen. Die beiden Herreneinzel gewann Langenfeld.

Allan Tai hatte Jetlag-Probleme, er war erst einen Tag zuvor aus Malaysia angereist und auch Oliver Roth unterlag im Entscheidungssatz. So musste das abschließende Mixed über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Julia Kunkel und Pawel Pietryja drehten nach 0:2-Rückstand die Begegnung und siegten mit 3:2 Sätzen. So lautete der Endstand 4:3 für Freystadt.

Weiter ohne Pause

Direkt nach Spielschluss reiste das Freystädter Team nach Trittau, in die Nähe von Hamburg. Nachdem Julia Kunkel und Oliver Roth nicht die Reise nach Schleswig Holstein mitgemacht hatten, stand dem TSV Freystadt ein übermächtiges Team gegenüber.

Die Trittauer hatten in der Aufstellung sechs Ausländer in ihren Reihen, bei Freystadt spielten drei Eigengewächse, darunter Stefanie Spies (24), die für Julia Kunkel kurzfristig einspringen musste.

Freystadt unterlag wie erwartet, Endstand: 2:5. Johannes Pistorius und Pawel Pietryja gewannen das 1. Herrendoppel in fünf Sätzen gegen Nikolaj Persson und Ary Trisnanto; Allan Tai präsentierte sich wieder in gewohnter Form und ließ dem Schweden Westerbäck keine Chance.

Spielerin des Tages war Stefanie Spies. Sie ist Studentin der Sportökonomie und Schülertrainerin des TSV Freystadt. Normalerweise schwingt sie den Schläger in der Bezirksoberliga und kam jetzt in der 1. Bundesliga (dazwischen liegen vier Klassen) zum Einsatz.

Fast einen Satz gewonnen

Sie konnte im Damendoppel und Mixed die Ballwechsel gut mitspielen, zeigte wenig Respekt und war im Mixed nahe dran, einen Satz zu gewinnen.

Das Fazit von Bundesligamanager Stephan Pistorius: „Eine solche Woche möchte ich nicht mehr mitmachen. Bei den Umständen war der 4:3-Sieg für uns alle eine große Überraschung und macht Mut für den Abstiegskampf.“

Nachdem München am Wochenende nicht gewinnen konnte, vergrößerte der TSV Freystadt seinen Vorsprung auf die zwei Punkte. Bereits nächsten Sonntag empfangen die Oberpfälzer in der Freystädter Mehrzweckhalle den 1. BC Düren.

Spielbeginn ist 15.30 Uhr und dann hofft man, wieder mit dem komplettem Team antreten zu können.

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