Umbau ja, S-Bahn nein?

10.7.2014, 16:00 Uhr
Umbau ja, S-Bahn nein?

© Sturm

Der Kreisausschuss traf sich unter der Leitung von Landrat Willibald Gailler im Sonderpädagogischen Förderzentrum. Schulleiterin Karin Preis und Markus Mederer vom Landratsamt stellten bei einem Rundgang die aufwendigen Umbaumaßnahmen vor, für die es einen Grundsatzbeschluss des Kreisausschusses gibt. Zwischen der Förderschule und der angrenzenden Grundschule soll ein flacher Verbindungsbau entstehen, der von beiden Schulen genutzt werden kann, zum Beispiel in Sachen Inklusion.

Auch die Kindergarten-Gruppen der schulvorbereitenden Einrichtung (SVE) der Lebenshilfe sollen in dem Neubau untergebracht werden. Das aus den 1950er Jahren stammende Hauptgebäude des Förderzentrums wird saniert und barrierefrei gestaltet, unter anderem durch den Einbau eines Aufzugs. Außerdem wird der in den 1960er Jahren hinzugefügte Flachbau abgerissen, an seiner Stelle entstehen Parkplätze. Die Aufteilung der erwarteten Baukosten in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro erfolgt nach einem Flächenschlüssel zwischen dem Landkreis, der Lebenshilfe und der Stadt Parsberg. Der Planungsauftrag wurde einstimmig an das Architekturbüro Sturm + Schmidt aus Seligenporten vergeben.

Der Kreistag hat sich vergangenes Jahr einstimmig für die Verlängerung der S-Bahn-Linie bis Parsberg und die Errichtung einer Haltestelle Neumarkt-Süd ausgesprochen. Ingenieur Michael Pohl von der Firma Intraplan Consult aus München berichtete nun über den Stand der Voruntersuchung. Probleme im Betrieb oder bei der Fahrplangestaltung, Umbaumaßnahmen – zum Beispiel im Bereich des Bahnhofes Parsberg um Wendemöglichkeiten zu schaffen – oder der notwendige Ankauf zusätzlicher Züge, erfordern in seinen Augen einen Investitionsbetrag im hohen einstelligen Millionenbereich. „Da wird es schwierig werden, zu einem positiven Kosten-Nutzen-Ergebnis zu kommen“, sagte Pohl.

Planungen dauern Jahre

Der Experte berichtete zudem von Bestrebungen der Bahn, den Regionalexpress zwischen Regensburg und Nürnberg künftig im Ein-Stunden-Takt verkehren zu lassen. Pohl regte eine Verknüpfung von S-Bahn und Agilis an, die aus seiner Sicht eine gute Lösung sein könnte. Er betonte, dass das endgültige Ergebnis der Voruntersuchung erst im September vorliegen wird. Bei der S-Bahn-Planung müsse man von einem Zeitraum von gut zehn Jahren ausgehen. Der Kreisausschuss war sich daher einig, als ersten Zwischenschritt die Haltestelle Neumarkt-Süd in Angriff zu nehmen. Vorgeschlagen dafür wurde ein Bereich an der Kerschensteiner Straße, dafür laufen laut Abteilungsleiter Michael Gottschalk vom Landratsamt bereits erste Gespräche. Der Parsberger Bürgermeister und Vize-Landrat Josef Bauer äußerte im Verlauf der Diskussion die Befürchtung, dass eine dringend notwendige Sanierung und barrierefreie Gestaltung des Bahnhofs in Parsberg, aber auch der anderen Bahnhöfe entlang der Strecke, etwa in Deining, Seubersdorf oder Batzhausen, nur schwerlich ohne die Verlängerung der S-Bahn-Linie möglich sein wird.

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