US-Mitarbeiter beklagen Reallohn-Verlust

10.10.2018, 09:30 Uhr
US-Mitarbeiter beklagen Reallohn-Verlust

© Foto: Werner Sturm

ver.di organisiert die Zivilbeschäftigten der Truppenübungsplätze, deren Schwerpunkt in Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern liegt. Derzeit gibt es bundesweit etwa 12000 Zivilbeschäftigte, während es Anfang der 1990er noch etwa 120 000 waren. Auf dem großen Parkplatz eines Discounters in der Parsberger Innenstadt trafen sich die zivilen Mitarbeiter aus dem handwerklichen Bereich im Übungsplatz, unter andrem die aus Küche, Reparaturen und Instandhaltung.

"Kämpferisch und unbequem"

Ausgestattet mit Gewerkschaftsfahnen und Plakaten mit der Aufschrift "Wann, wenn nicht jetzt, wer, wenn nicht wir", mit weißen Streikwesten auf denen stand "Wir sind es wert" und unter ohrenbetäubendem Lärm aus Trillerpfeifen machten sich die Zivilbeschäftigten bei dichtem Nebel auf den Weg durch Parsberg. Auf einem Banner stand in dicken Lettern der Satz: "Kämpferisch und unbequem, unsere Lösung fürs Problem." Angeführt von Gewerkschaftssekretärin Kathrin Birner vom ver.di-Bezirk Oberpfalz und den Vertretern des Betriebsrates führte der Protestzug über die Dr.-Schrettenbrunner-Straße, die Dr.-Boecale-Straße und die Lindlbergstraße zum Streiklokal im Sportheim an der Hatzengrün.

Dort machte Kathrin Birner deutlich, dass die Streiks auf den US-Truppenübungsplätzen in der Oberpfalz die Antwort auf das niedrige Angebot der Arbeitgeber seien. Seit 27. und 28. September werde über die Entgelte der Zivilbeschäftigten der US-Truppenübungsplätze verhandelt. ver.di fordere eine Erhöhung von sechs Prozent, eine besondere Stärkung der unteren Einkommen mit mindestens 200 Euro, keine Abkoppelung von der Lohnentwicklung und eine Tariflaufzeit von zwölf Monaten. "Das Angebot der Arbeitgeber von 1,4 Prozent bedeutet faktisch einen Reallohn-Verlust und ist damit völlig unzureichend", erklärte Birner unter dem Beifall der Versammlung und verdeutlichte ihren Standpunkt: "Die knapp 3000 Beschäftigten an den Truppenübungsplätzen in Vilseck, Hohenfels und Grafenwöhr haben mehr verdient." Um den Druck zur zweiten Verhandlungsrunde am 10. und 11. Oktober in Berlin zu erhöhen, wurden gestern und heute erschiedene Abteilungen in der Oberpfalz zum Streik aufgerufen. Gestern protestierten neben den Kollegen aus Hohenfels auch die Beschäftigten der Munitionsausgabe in Vilseck.

Am Truppenübungsplatz in Grafenwöhr liegt der Schwerpunkt der Aktionen heute in der Instandhaltung, Reparatur und Verwaltung.

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