VdK auf vielfältige Weise im Einsatz

31.1.2015, 15:00 Uhr
VdK auf vielfältige Weise im Einsatz

© Herbaty

Der Sozialverband hat seine Aktivitäten mittlerweile über die reine Sozialrechtsberatung hinaus erweitert: Erfolgreich angelaufen ist das neue Angebot der VdK-Lotsen, das Hilfesuchende im Landkreis seit vergangenen September in Anspruch nehmen können.

Kreisvorsitzende Antje Dietrich dankte allen Mitstreitern für ihren Einsatz zugunsten der Belange von Rentnern, Menschen mit Behinderung, Pflegebedürftigen und deren Angehörigen sowie chronisch kranken und sozial benachteiligten Menschen.

Kreisgeschäftsführerin Inge Bleicher wies darauf hin, dass der VdK auch auf Bundesebene einiges erreicht und etwa zu den Verbesserungen der Mütterrente und der Erwerbsminderungsrente beigetragen hat.

Dass der VdK nach wie vor gebraucht und seine Arbeit geschätzt wird, belegt die Mitgliederentwicklung: Fünf Prozent aller Bayern sind Mitglieder des Sozialverbands. In Neumarkt liegt die Quote sogar bei über sechs Prozent, der VdK-Kreisverband hat knapp 9000 Mitglieder. Mit 17 Prozent am stärksten vertreten sind Rentner, die über 50-Jährigen stellen mit elf Prozent die zweitgrößte Gruppe.

Über die Kernkompetenz Sozialberatung hinaus hat der VdK sein Leistungsspektrum erweitert. Ein wichtiger Baustein sind die VdK-Lotsen. Sie unterstützen die hauptamtlichen Mitarbeiter in der Geschäftsstelle und helfen Ratsuchenden bei Fragen, die sich nicht um das Sozialrecht drehen, zeigen alternative Beratungsangebote auf und helfen bei der Alltagsbewältigung.

In Neumarkt haben Maria Denk und Kurt Schimek dieses Ehrenamt übernommen. Dafür erhielten sie vergangenen Juli beim VdK-Landesverband eine dreitägige Schulung. Sie vermittelte die Grundlagen zu Sozialrecht, Hartz IV und Grundsicherung und erläuterte die Aufgaben des Lotsen. Eine weitere Fortbildung im November gab einen Überblick über Hilfsangebote etwa von Non-Profit-Organisationen, gemeinnützigen Einrichtungen und Stiftungen.

Seit September sind die beiden Lotsen im Einsatz und haben schon einer ganzen Reihe Klienten weitergeholfen. Das kostenlose Angebot steht auch Menschen offen, die nicht Mitglied im VdK sind und es wird von Menschen aller Altersgruppen genutzt: „Das ist querbeet; wer Hilfe braucht, kommt zu uns“, sagt Maria Denk. Anfragen kommen aus dem ganzen Landkreis.

Hilfe zur Selbsthilfe

„Wir leisten ganz praktische Hilfe“, umreißt Kurt Schimek seine Arbeit. Das beginnt bei Alltagsproblemen, Überschuldung spielt eine große Rolle, auch Arbeitslosigkeit und die Folgen wie Leistungskürzungen. Das Themenfeld erstreckt sich auf alle Bereiche außerhalb des Sozialrechts. Die Lotsen dürfen keine fachliche Beratung, Rechtsberatung oder Rechtsvertretung übernehmen.

Dafür helfen sie zur Selbsthilfe und entwickeln gemeinsam mit den Ratsuchenden Strategien, die einerseits ziel- und bedarfsgerecht und andererseits unbürokratisch sind. Dazu gehört das Vermitteln von Kontakten zu Selbsthilfegruppen und anderen Anlaufstellen ebenso wie die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und die Hilfe im sozialen Umfeld.

In der Regel begleiten die Lotsen die Betroffenen über einen längeren Zeitraum hinweg. Vielen hilft es schon weiter, dass sie sich einfach einmal aussprechen können und ihnen jemand zuhört, so Kurt Schimek.

Die VdK-Lotsen sind auch Ansprechpartner für Menschen, die bei längerfristigen psychischen oder körperlichen Leiden einen Ansprechpartner brauchen. Im vertraulichen Gespräch spielen deshalb neben der Suche nach Lösungsstrategien Anteilnahme, Trost und Ermutigung eine große Rolle.

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