Velburger Stadtrat will „Kröte“ nicht einfach schlucken

6.8.2016, 09:12 Uhr
Velburger Stadtrat will „Kröte“ nicht einfach schlucken

© Wolfgang Fellner

Bei der Dorferneuerung in Albertshofen wurde erst im Zuge der Baumaßnahme festgestellt, dass beim auszuführenden Erdaushub belastetes Erdmaterial anfällt, das nach den festgesetzten Richtlinien gesondert zu behandeln und zu entsorgen ist. Dies, obwohl im Vorfeld der Baumaßnahme entsprechende Bodenuntersuchungen durch einen separat beauftragten Bodengutachter durchgeführt wurden. Das alles führte letztendlich zu dem Ergebnis, dass die mit der Maßnahme betraute Baufirma Mickan diese Mehraufwendungen in einem Nachtrag detailliert aufgliederte und der Stadt Velburg zur Genehmigung vorgelegt hat.

Bei der Stadtratssitzung erklärte Diplom-Ingenieur Christian Petter vom gleichnamigen, für dieses Bauvorhaben zuständige Ingenieurbüro aus Neumarkt, dass insgesamt rund 7400 Tonnen, überwiegend durch teerhaltigen Asphalt, aber auch durch Hochofenschlacke belastetes Material entsorgt werden muss. Einen Großteil der rund 180 000 Euro umfassenden Nachtragssumme würde schon allein auf die Deponiegebühren entfallen. Mit dem Nachtrag würden die Gesamtkosten für die Dorferneuerung auf gut 965 000 Euro ansteigen.

Es folgte eine ausgiebige Diskussion, bei der sich Petter deutliche Kritik der Stadträte anhören musste. „Das hätte man bei entsprechenden Bodenuntersuchungen schon früher erkennen können“, hieß es. Oder: „Da sind Fehler passiert und deswegen muss die Stadt nicht allein für die Kosten aufkommen.“ Manche Fragen wurden zur Zufriedenheit des Gremiums beantwortet, manche auch nicht. Deswegen folgten die Räte einhellig dem Vorschlag von Bürgermeister Bernhard Kraus, den Nachtrag „Belastete Böden“ abzulehnen. „Diese Kröte können wir nicht so ohne weiteres schlucken, da gibt es noch Klärungsbedarf“, so Kraus.

 

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