„Verbalen Katastrophismus“ angeprangert

12.2.2015, 10:03 Uhr
Hubert Weiger gibt dem Seubersdorfer Bürgermeister kontra.

© dapd Hubert Weiger gibt dem Seubersdorfer Bürgermeister kontra.

Es sei für ihn nicht nachvollziehbar, warum der Bürgermeister mit „Schrecken und Entsetzen“ auf die vom Bund Naturschutz eingereichte Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss reagiert hat. „Ich halte diesen verbalen Katastrophismus für umso unangemessener, als der BN mit dieser Klage nichts anderes getan hat, als demokratisch legitimierte Rechte wahrzunehmen und seinen satzungsgemäßen Aufgaben zum Schutz von Natur und Landschaft zu entsprechen“, schreibt Weiger. Dass Meier als wesentlichen Grund für den Bau dieser Ortsumgehung die Sicherung der Seubersdorfer Trinkwasserversorgung nenne, sei ein deutliches Indiz dafür, dass nicht einmal er selber verkehrliche Gründe als ausreichend betrachte, um damit dieses Verkehrsprojekt zu rechtfertigen.

Dieses „Hilfsargument“ erscheine dem BN umso fragwürdiger, als die Verbesserung des Trinkwasserschutzes ohnehin erfolgen müsste und für den Bau der geplanten Ortsumfahrung mehr als vier Hektar Wald gerodet werden sollten, die bislang dem Trinkwasserschutz dienten.

Die Verkehrsbelastung in Seubersdorf sei vor allem auf „Ziel- und Quellverkehr“ zurückzuführen und somit alleine durch den Bau einer Ortsumfahrung auch nicht wirklich spürbar zu verringern.

Die bevorstehende Abstufung der Bundesstraße 8 sei ein klarer Hinweis darauf, dass diese Straße keine überregionale Bedeutung mehr hat — auch nicht für den Güterverkehr. Deshalb seien die erforderlichen Waldrodungen, Verluste an Naherholungsmöglichkeiten und landschaftsbildprägenden Hecken nicht vertretbar.

Nicht von ungefähr habe sich beim Bürgerentscheid die Mehrheit der vom Durchgangsverkehr tatsächlich betroffenen Bürger aus Daßwang und Seubersdorf gegen die Umfahrung ausgesprochen. In der gesamten Flächengemeinde habe nur eine äußerst knappe Mehrheit von 52 Prozent für dieses Bauprojekt plädiert.

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