Verbuschte Flächen mit Bäumen aufgeforstet

17.5.2017, 14:15 Uhr
Verbuschte Flächen mit Bäumen aufgeforstet

© Foto: Maria Krauß

Schwerpunkt der Begehung waren Kulturen, also Flächen, auf denen junge Bäume gepflanzt wurden. Bernhard Raschka, der sich um die Bewirtschaftung des Gemeindewaldes kümmert, erläuterte das Konzept: "Hier gibt es viele Flächen, die zwar Wald sind, aber auf denen nur wenige Bäume stehen und die stark mit Holunder, Schlehe und Brombeere bewachsen sind. Ziel ist es, diese Flächen Stück für Stück wieder aufzuforsten und damit zukunftsfähige Wälder zu begründen."

Wie Raschka weiter ausführte, wurden im letzten und in diesem Jahr insgesamt über zwei Hektar mit gut 9000 jungen Bäumen bepflanzt, finanziert durch Erlöse aus dem Holzeinschlag und staatliche Fördermittel, die auch jeder private Waldbesitzer nutzen kann. Dennoch konnte in jedem der letzten Jahre ein, wenn auch kleiner, Gewinn erwirtschaftet werden. Und das, obwohl nur etwa die Hälfte des Holzzuwachses genutzt wurde. Da die meisten Gemeindewälder ehemalige Weideflächen sind, die erst vor 40 bis 60 Jahren aufgeforstet wurden, sind die Bestände relativ jung und sollen noch Holzvorräte aufbauen.

Brutplätze für Vögel

Bei allen Anpflanzungen wurden ausreichend breite Heckenstreifen erhalten. Bäume mit Spechthöhlen oder Greifvogelhorsten werden grundsätzlich erhalten, und immer wieder wird auch ein abgestorbener Baum nicht genutzt, sondern bewusst der Natur überlassen. Das tut der Gemeinde finanziell nicht weh, für manche Tierarten ist es aber überlebensnotwendig. Zuerst führte der Weg durch einen Fichtenreinbestand, in dem durch Borkenkäfer und Sturm einige Lücken entstanden waren. Diese noch relativ dunklen Bestandslücken wurden mit Tannen und Buchen bepflanzt, da diese Baumarten am meisten Schatten vertragen. Direkt an den Fichtenbestand angrenzend begutachtete die Gruppe eine eingezäunte Kultur, die im letzten Frühjahr mit einer Schulklasse eines Neumarkter Gymnasiums im Rahmen eines Seminars angepflanzt worden war.

Auf dieser Fläche – laut Raschka vor zwei Jahren noch ein undurchdringliches Dickicht aus Schlehe und Brombeere – wurden in den helleren Teilen lichtbedürftigere Baumarten wie Lärche und Douglasie gepflanzt, in den dunkleren Teilen Tanne und am Waldrand einige Kirschbäume. Auf weiteren Flächen wurden Elsbeere, Walnuss, Baumhasel, Tanne und Buche gesetzt. Alle diese Baumarten sollen später einmal hochwertiges Holz liefern. Die Mischung ist elementar wichtig, um zum einen das Risiko zu streuen, falls Krankheiten oder Schädlinge einzelne Arten zum Absterben bringen. Andererseits hat man dadurch die Chance, genau das Holz parat zu haben, das gerade am Markt benötigt wird.

Die letzte Station war eine sechs Jahre alte Ahornanpflanzung. Die Bäume sind mittlerweile bis zu fünf Meter hoch, der Zaun konnte letztes Jahr abgebaut werden. Beim Anblick des letzten Jahrestriebes, der bei einigen Bäumen bis zu zwei Meter lang war, gerieten doch einige der Besucher ins Stauen. Diese Fläche hat es "geschafft", so Bernhard Raschka. Nun könnten wieder neue Flächen angepackt werden.

Die in den letzten Jahren durchgeführten Maßnahmen gehen deutlich über den Standard hinaus. Da waren sich Bürgermeister Wolf und Raschka einig. Beide betonten die gute Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister, Förster und dem Bauhof. Besonders hervorzuheben seien hier auch die beiden "Waldarbeiter" im Gemeindewald, Josef Mertl und Georg Semmler, die speziell hierfür bei der Gemeinde auf geringfügiger Basis angestellt sind.

Keine Kommentare