Verein „Zukunft für Senegal“ löst sich auf

23.8.2016, 11:00 Uhr
Verein „Zukunft für Senegal“ löst sich auf

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Die Auflösungsmodalitäten werden jetzt beim Finanzamt und Vereinsregistergericht in Kempten in die Wege geleitet.

Dies wurde einstimmig bei der Jahresversammlung im Pfarrheim in Börwang im Allgäu beschlossen. Im April 2010 wurde der Verein gegründet, der aktuell 54 Mitglieder und viele Gönner, Unterstützer und Spender hatte.

Sehr ausführlich erklärten die beiden Vorsitzenden, Brigitte Horn aus Haldenwang und Hélène Dumont aus Deining den aktuellen Stand der Dinge, der bei der letzten Reise im Januar darin mündete, das man die Schule in Salemata nicht mehr betreten durfte. Dies erfuhr Hélène Dumont hautnah im Januar 2016 im 7000 Kilometer entferntem Senegal.

Gespräche gescheitert

Bei den anberaumten Gesprächen im Bischofshaus im Januar mit dem erkrankten Bischof der Diözese Tambacounda Jean Noel Diouf, dem neuen weltlichen Berater Francois Dibor Kital und dem neuen Schulrat Jean Claude Mendy sei keine Einigung zu erzielen gewesen. Den erwähnten Personen ging es nur darum über die Spenden und Patenschaftsgeldern des Vereins „Zukunft für Senegal“ selbst zu bestimmen, so die Deiningerin.

Diesem Vorschlag aber verweigerte sich Hélène Dumont: „Es sind nicht unsere Gelder, sondern die uns durch unsere Paten und Gönner des Vereins anvertraute Gelder zur schulischen Ausbildung der Kinder in den drei Schulen.“ Die Vertrauensbasis mit den drei sei nicht mehr gewährleistet gewesen, so die beiden Vorsitzenden.

Trotz der schwierigen Entscheidungen im Senegal hoffte man immer noch bis Mai auf positive Rückmeldung des Bischof und seinen beiden Führungskräften. Letztendlich geht es um die Zukunft von fast 500 Kindern 242 in Nguene, 50 in Tambacounda und 214 in Salemata, um ihre schulische Ausbildung nicht zu gefährden. Da dies nicht der Fall war, so Horn und Dumont, gab es nur die Möglichkeit die Paten zu informieren, das der Verein aufgelöst wird. Dies geschah bereits im Juni, alle Paten wurden per Infobrief angeschrieben und über den Sachverhalt informiert.

Paten informiert

Die Gründe der Diözese und der Schulleitung sind für die beiden Vorsitzenden des Vereins, Brigitte Horn und Hélène Dumont, nur schwer nachzuvollziehen. Doch mit Bischof Jean Noel Diouf, dem neuen Berater Francois Dibor Kital und dem neuen Schulrat Jean Claude Mendy sei keine fruchtbare Zusammenarbeit mehr möglich gewesen.

Dies sei sehr enttäuschend, wenn man bedenkt was unser Verein in den letzten sechs Jahren dort geschaffen hat. In Salemata wurden die vier Schulgebäude neu renoviert, die Toilettenanlagen komplett erneuert, das Schulinventar Bänke und Tische neu angeschafft, Schulmaterialen wie Bücher, Hefte und Stifte alljährlich dazu gekauft. In Nguene ein neuer Multifunktionssaal gebaut, das Schulinventar und Bücher angeschafft und das wichtigste die Lehrkräfte hatten zwölf Monate lang ein regelmäßiges Einkommen, um nur das wichtigste zu nennen.

Vor dem Verfall gerettet

Im Jahre 2009 wurde die Schule Salemata vor dem schließen gerettet. Seitdem durch viele Spenden komplett renoviert. Aber das wichtigste war, so Dumont, dass die Eltern der 214 Kinder kein Schulgeld mehr bezahlen mussten und so auch die Mädchen diese Schulen besuchen durften.

„Wie gerne die Kinder ihre Schule besuchten wurde uns in all den Jahren immer wieder bei unseren Besuchen gezeigt und von den Lehrkräften und dem Elternbeirat bestätigt“, sagten die beiden Frauen. „Bei den staatlichen externen Prüfungen schnitten unsere Schulen immer besonders erfolgreich ab.“

Für Hélène Dumont ist das Engagement im Senegal aber noch nicht beendet. Sie wird auch weiterhin das Projekt der Frauenalphabetisierung in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit betreuen. Etwa 4500 erwachsene Frauen aus über 90 Dörfern werden dabei drei Jahre lang schulisch und landwirtschaftlich ausgebildet.

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