Vogelschützer prangern Zerstörung von Hecken an

20.4.2018, 19:00 Uhr
Heckenrodung vor ein paar Wochen bei Pavelsbach war leider kein Einzelfall, moniert der LBV.

© Foto: Sigrid Schindler Heckenrodung vor ein paar Wochen bei Pavelsbach war leider kein Einzelfall, moniert der LBV.

In den vergangenen Wochen wurde bereits über eine Heckenrodung bei Pavelsbach ausführlich berichtet. "Leider war dieser Vorfall kein Einzelfall", so Bernd Söhnlein, der Vorsitzende der LBV-Kreisgruppe Neumarkt. Schon seit längerem habe man beobachtet, dass Hecken entlang von Straßen und Wegen rücksichtslos und ohne Einhaltung der guten fachlichen Praxis zurückgeschnitten werden. Als Beispiele nennt Söhnlein Hecken bei Freudenricht und St. Coloman.

"Hecken müssen gepflegt werden, damit sie als Lebensraum für Tiere und Pflanzen erhalten bleiben. Abschnittsweise kann eine Hecke durchaus auf den Stock gesetzt werden. Wenn aber Sträucher einfach durch technische Geräte ,zerfleddert’ werden oder wenn sie auf halber Höhe gestutzt werden, können Pilze und Schädlinge die Schnittstellen befallen. Die Sträucher sterben dann oftmals ab", beschreibt der LBV-Kreisvorsitzende die schädliche Praxis.

Selbst wenn die Hecke wieder austreibt, brauche es Jahre, bis sie erneut als Lebensraum für die Vögel, Insekten, Eidechsen und Igel dienen kann, die dort vorher ihren Unterschlupf und Brutmöglichkeiten gefunden haben.

Der LBV fordert alle Verantwortlichen auf, diesem Frevel an der Natur Einhalt zu gebieten. "Wir appellieren vor allem an das Landratsamt Neumarkt und die Gemeinden, mehr für eine sachgemäße Pflege der Hecken zu unternehmen. Wir brauchen einheitliche fachliche Standards für die Heckenpflege, die von allen Beteiligten — Gemeinden, Jagdgenossenschaften, Grundstückseigentümern — anerkannt und eingehalten werden."

Die Kulturlandschaft sei durch die Intensivierung der Landwirtschaft ohnehin in vielen Bereichen verarmt. "Wenn auch noch die Hecken nach und nach verloren gehen, sieht es für Flora und Fauna, aber auch für das Landschaftsbild unserer Heimat düster aus", warnt Bernd Söhnlein.

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