Vogelstatistiker gesucht: Macht sich der Star rar?

11.12.2017, 10:30 Uhr
Vogelstatistiker gesucht: Macht sich der Star rar?

Wie sieht es mit dem Star, dem Vogel des Jahres 2018", aus? Als Zugvogel verbringt er normalerweise den Winter im Süden, aber immer öfter zieht der schillernde Singvogel den Freistaat der Mittelmeerküste vor. Genaue Zahlen soll Deutschlands größte Vogelzählung liefern.

Die "Stunde der Wintervögel" findet wieder vom 5. bis 7. Januar statt: Alle Bürger sind dazu aufgerufen, wieder eine Stunde lang die Vögel am Futterhaus zu zählen und sie dem LBV zu melden.

Es wird wärmer in Bayern. Damit werden auch die Winter milder und kürzer. "Vogelarten wie der Star sparen sich deshalb immer öfter die gefährliche Reise in den Süden. Sie finden unter den veränderten Bedingungen auch in der eigentlich kalten Jahreszeit noch genug Nahrung bei uns", sagt Martina Gehret.

Weshalb es im vergangenen Januar einen Vogelmangel gab, erklären die Vogelschützer mit dem geringen Zuzug an nordischen Wintergästen. Deren Zahl hängt maßgeblich von der dortigen Witterung und dem Nahrungsangebot ab. "In harten Wintern weichen mehr Vögel nach Süden aus. Ebenso beeinflusst die Verfügbarkeit von Futter den Bruterfolg im Sommer", so Martina Gehret.

Seltene Bergfinken zu sichten

Für diesen Winter deute sich an, dass wieder mehr Vögel aus Nordosteuropa in Deutschland überwintern, darunter auch seltene Gäste. So kann der eine oder andere mit etwas Glück große Gruppen Bergfinken in Südbayern und Teilen Ostbayerns entdecken.

Die "Stunde der Wintervögel" ist die größte wissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands, bei der möglichst viele Menschen gemeinsam große Datenmengen sammeln und so wichtige Hinweise zur Entwicklung der heimischen Vogelbestände geben. Die Langzeitstudie, die 2018 zum 13. Mal stattfinden wird, liefert Naturschützern eine Fülle wertvoller Informationen zum Schutz der Artenvielfalt.

Um die Zahlen mit den Ergebnissen der vergangenen Jahre abgleichen zu können, hofft der LBV, die Rekordbeteiligung aus dem Vorjahr erneut übertreffen zu können. "Denn je größer die Teilnehmerzahl ist, desto wertvoller werden die Ergebnisse", sagt Gehret.

Mehr als 27 500 Teilnehmer haben diesen Januar insgesamt knapp 650 000 Vögel gezählt. Im Durchschnitt wurden dabei mit nur 33 gefiederten Gästen pro Garten rund 20 Prozent weniger Vögel beobachteten als im Vorjahr.

Feldsperling auf Platz eins

Dabei war der Feldsperling der am häufigsten beobachtete Wintervogel in Bayern. Die Kohlmeise, die in den vergangen sechs Jahren meist auf dem Spitzenplatz landete, stürzte auf den vierten Rang ab.

Wer mitzählen möchte: Von einem ruhigen Platz aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde zu beobachten ist.

Die Beobachtungen können im Internet unter www.stunde-der-wintervoegel.de bis zum 15. Januar gemeldet werden, danach werden die Ergebnisse ausgewertet. Auch per = (08 00) 115 71 15 können am 6./ 7. Januar von 10 bis 18 Uhr die Ergebnisse gemeldet werden.

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