Volles Haus bei der Luthermesse in Postbauer-Heng

2.11.2018, 14:04 Uhr
Volles Haus bei der Luthermesse in Postbauer-Heng

© Foto: Sturm

Sigrun Leha-Reichenbach gab einige einführende Worte zur Luthermesse 2016 von Michael Schütz: Sie knüpft an das erste, frühe Konzept Luthers an. Auch sie geht vom lateinischen Messtext aus und lässt diesen mit den musikalischen Möglichkeiten unserer Zeit lebendig werden.

Die 22 Abschnitte der Messe wurden mit unterschiedlichen Stilmitteln umgesetzt: Elemente aus Rock&Pop und Gospel verschmelzen mit typischen melodischen und kompositionstechnischen Mitteln aus Barock, Klassik und Romantik.

Der trinitarische Gedanke (Dreifaltigkeit) wird musikalisch durch drei Solisten ausgestaltet. Das Tenor-Solo singt das Luther-Lied: "Ein feste Burg ist unser Gott", parallel dazu erklingt das "Benedictus" (Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn) durch das Sopran-Solo und gleichzeitig hören wir die Achtelklänge der ersten Violine, die den Heiligen Geist symbolisiert.

Eine musikalische Einheit gebildet

Es war ein mitreißender musikalischer Abend. Das monatelange Proben hat sich gelohnt. Chor und Musiker bildeten zusammen mit ihrem Dirigenten eine musikalische Einheit. Gunther Reichenbach kommunizierte auf eine faszinierend nonverbale Art mit jedem – niemand konnte und wollte sich ihm entziehen. Er dirigierte nicht, er durchlebte die Luthermesse mit all seinen Mitwirkenden von der ersten bis zur letzten Sekunde.

Besondere Augenblicke vermittelten Andrea Schwendtner (Sopran, Chor der Bamberger Symphoniker) und Taesok Oh (Tenor, Chor Staatstheater Nürnberg) mit ihren Soli.

Nesthäkchen war 17 Jahre alt

Am Klavier begleitete Matthias Hantke (Gospel Express). Der mit 17 Jahren jüngste Musiker auf der Bühne war Vincent Gramß am Schlagzeug (Symphonieorchester Fürther Streichhölzer) und den E-Bass zupfte Gerold Wittek (Jazz-Rock-Formationen).

Nach zwei Stunden mitreißender Musik, von hauchzart bis explosiv, gab es für die Künstler stehenden Applaus. Das Publikum wünschte und bekam eine Zugabe: noch einmal das "Gloria". Auf beiden Seiten entluden sich förmlich die Emotionen bis hin zu Tränen. Ein großartiger Abend im Deutschordensschloss ging zu Ende.

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