Vom Parsberger Bärenkeller bleibt nur Schutt

9.2.2015, 18:15 Uhr
Vom Parsberger  Bärenkeller bleibt nur Schutt

© Foto: Sturm

Egal ob man von der Hohenfelser oder von der Lindlbergstraße her in Richtung Stadtmitte fuhr, der Bärenkeller stach Gästen und Einheimischen sofort ins Auge. Der Bärenkeller ist nicht unbedingt ein historisches Bauwerk, aber mit ihm verschwindet wieder einmal ein Gebäude, das viele Jahrzehnte unverwechselbar zum Stadtbild gehörte.

Das Wirtshaus mit seinem gediegenen Biergarten war eine Institution in der ehemaligen Kreisstadt, bot Platz für 25 bis 240 Personen und stellte auch Fremdenzimmer zur Verfügung.

Nach dem Krieg hatte der Bärenwirt Johann Ferstl das Gasthaus der Brauerei Bischofshof in Regensburg übergeben. Noch 2008 hatte der letzte Pächter den Saal mit Bühne zu einem modernen Veranstaltungsort umgebaut. Vor ziemlich genau fünf Jahren kam dann das nicht einmal überraschende Ende.

Am Gebäude nagte der Zahn der Zeit, die Zahl der „Wirtshausgänger“ wurde immer kleiner, der Saal stand meistens leer. Aber Pacht und steigende Energie- und Unerhaltskostenkosten blieben; die Wirtschaftlichkeit für einen Pächter war nicht mehr gegeben.

Seitdem wurde viel beratschlagt, verhandelt, diskutiert und geplant, bis die Stadt 2013 das Gebäude samt Areal zum Grundstückspreis vom Bischofshof kaufte. Ein an den Grunderwerb angeschlossener Investorenwettbewerb mit dem Ziel, das Grundstück für einen Drogeriemarkt zu verwenden, konnte nicht zum Abschluss gebracht werden. Der Grund: Zwei Drogeriemärkte hatten sich für andere Standort in der Stadt entschieden.

Weitere Bemühungen, das Grundstück einer Nutzung zuzuführen, konnten ebenfalls nicht realisiert werden. So entschied sich der Stadtrat im Dezember des letzten Jahres für den Abbruch des Bärenkellers. Der entsprechende Auftrag ging an die Firma ASP aus Berching.

Zu den Kosten von rund 65 000 Euro gibt es voraussichtlich 60 Prozent Zuschuss aus der Städtebauförderung. Zunächst wurde im Januar das Innere des Bärenkellers entkernt, danach begannen die Bagger ihr Werk. „Ein trauriges Werk“, wird sich sicher der eine oder andere gestandene Parsberger denken.

Doch jedes Ende hat auch eine gute Seite. Denn im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes ist es zum Beispiel wichtig, die Bärenstraße zu verbreitern. Während der anstehenden Innenstadtsanierung müssen Flächen zum Parken zur Verfügung gestellt werden. Was nach diesen Maßnahmen mit der entstandenen Lücke passiert, ist noch offen. Ein gemütliches Wirtshaus aber wird an dieser Stelle sicherlich nicht mehr entstehen.

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