Vor Gericht fehlte Neumarkter die Reue

9.3.2019, 10:30 Uhr
Vor Gericht fehlte Neumarkter die Reue

© Bundespolizei

Ein 20 Jahre alter Auszubildender musste sich deshalb nun wegen des Besitzes von geringen Mengen Amphetamin, Haschisch und Ecstasy vor dem Jugendgericht am Neumarkt Amtsgericht verantworten. Sein Anwalt Christopher Lihl erklärte in der Verhandlung, dass sein Mandant nicht abstreite, was nicht abzustreiten sei. Es handle sich hier aber um einen typischen Fall von "falsche Freunde".

Und auch Richter Marcel Dumke vermutete bei dem Fall eine gewisse Gruppendynamik. Zumindest derzeit lässt der junge Mann die Finger von Rauschmitteln aller Art. Denn er ist mitten in einem Drogenabstinenzprogramm der Führerscheinstelle am Landratsamt. Anders kommt er nicht an das begehrte Dokument.

Einschlägige Einträge

Staatsanwalt Modschiedler konnte hingegen nicht über die zwei einschlägigen Einträge des angeklagten 20-Jährigen im Bundeszentralregister hinweg sehen, fand aber, dass es sich im vorliegenden Fall durchaus um ein Jugend-typisches Vergehen handelte. Er plädierte deshalb auf eine Geldauflage von 500 Euro.

Sein Mandant habe von seinen Eltern schon einen ordentlichen "Einlauf" bekommen, formulierte es Verteidiger Christopher Lihl und bat um ein mildes Urteil.

Von tiefer gehender Reue und Einsicht habe er wenig gesehen, meinte allerdings Richter Marcel Dumke. Er vermute, der Angeklagte bereue nicht seine Tat als solche, sondern vor allem die juristischen Folgen seines kriminellen Tuns. Der junge Mann sei jetzt bereits zum dritten Mal mit Drogen erwischt worden. Dahinter verberge sich sicherlich eine hohe Dunkelziffer.

Geldauflage verhängt

Seiner Überzeugung nach habe der 20-Jährige ein ernsthaftes Problem damit. Er verlasse sich nicht auf die Führerscheinstelle, sagte Dumke, sondern werde ihn in einen Fred-Kurs der Diakonie schicken, der angehenden Drogenkonsumenten die Konsequenzen aufzeigt.

Außerdem verhängte er eine Geldauflage von 900 Euro zu Gunsten des Kindergartens Sankt Anton in Freystadt. Diese kann in Raten à 150 Euro abgestottert werden.


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