Wahlkreis Amberg: 58,4 Prozent für Alois Karl

22.9.2013, 23:02 Uhr
Die Zeichen stehen auf CSU im Wahlkreis Amberg:  Direktkandidat Alois Karl erreichte 58,4 Prozent der Stimmen.

© Fritz-Wolfgang Etzold Die Zeichen stehen auf CSU im Wahlkreis Amberg: Direktkandidat Alois Karl erreichte 58,4 Prozent der Stimmen.

Der Wahlkreis Amberg hat gesprochen und zwar deutlich: Mit 58,4 Prozent verteidigt der CSU-Direktkandidat Alois Karl sein Mandat, das er bereits seit zwei Legislaturperioden inne hat. Brigitte Bachmann von der SPD muss sich weit abgeschlagen mit 20,9 Prozent zufrieden geben. Stefan Schmidt von den Grünen wählten 4,9 Prozent, den FDP-Kandidaten Moritz Pöllath gerade einmal 2,1 Prozent. Matthias Penkala von den Freien Wählern erhielt 3,8 Prozent der Stimmen.

Auch das Ergebnis der Zweitstimmen lässt keinen Zweifel zu: Der Wahlkreis Amberg steht hinter den Schwarzen - 53,5 Prozent gingen an die CSU. Die SPD wählten 19,4 Prozent, die Grünen 6,0 Prozent, die FDP 3,8 Prozent, Die Linke 3,4 Prozent und 3,8 Prozent die Freien Wähler.

17 Mal wurde im Wahlkreis Amberg zu dem auch Neumarkt gehört, seit 1949 gewählt - bei jeder dieser Wahlen siegte der Direktkandidat der CSU. Dieses Jahr lag die Wahlbeteiligung bei 70,3 Prozent.

Auffallend ist, dass Karl als Direktkandidat am Wahlsonntag im Landkreis durch die Bank deutlich mehr Stimmen bekommen hat, als auf die Liste der CSU entfielen. Und während bei vielen Wahlen die CSU traditionell in den meisten Landkreisgemeinden stark ist und das Ergebnis der Großen Kreisstadt, in der rund ein Drittel der Wähler wohnt, dann das Gesamtergebnis wieder nach unten drückt, konnte der frühere Neumarkter Oberbürgermeister heuer gerade hier punkten. Er erreichte  in der Stadt Neumarkt 59,54 Prozent, während die CSU bei den Zweitstimmen bei 51,35 Prozent landete. Zum Vergleich: 2009 hatte Alois Karl in Neumarkt bei 48,91 Prozent gelegen.

„Das ist Wahnsinn"

„Das ist Wahnsinn, da muss man zwei Mal schlucken, bis man das überreißt“, sagte MdB Alois Karl halblaut in den verhaltenen Applaus der CSU-Parteigänger. Sein Eigenes, sowie das Gesamtergebnis der Union können sich sehen lassen.

Dass es wohl trotzdem nicht für eine absolute Mehrheit im Bundestag reichen wird, sieht er pragmatisch: „Maximalforderungen gehen in der Politik selten in Erfüllung“, stimmt sich Karl schon einmal auf das Mitregieren der SPD ein.

Enttäuschung bei der SPD

Triumph auf der einen Seite - Enttäuschung auf der anderen: SPD-Direktkandidatin Brigitte Bachmann zeigte sich betrübt angesichts der Resultate ihrer Partei. Bei der Aussicht auf die große Koalition mit der Union sieht die Genossin „Riesenprobleme“ heraufziehen, beispielsweise beim Mindestlohn und anderen Schlüsselthemen wie der sozialen Gerechtigkeit. Die FDP sei ein eindrucksvolles Beispiel dafür, was mit Koalitionären von Angela Merkel und der Union passiert. „Man kann der SPD nur raten: Hände weg“, warnt Brigitte Bachmann.

Apropos FDP: Auf den Schock der Wahlschlappe brauchte der FDP-Kreisvorsitzende Arndt Kriegeskorte einen Schnaps. „So isch‘s halt, sage wir Schwabe“, half er sich über den Rauswurf aus dem Bundestag hinweg. Für den liberalen Kreischef geht die schwere Wahlniederlage nicht ohne Folgen ab: Er rechnet mit dem Rücktritt des Parteivorsitzenden und einer „kompletten Neuaufstellung“ der FDP.

Optimismus derweil bei den Freien Wählern, die sich vom Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde nicht weiter beeindrucken lassen wollen: „Wir haben beim Landtag zwei Anläufe gebraucht, das ist beim Bundestag auch nicht anders“, blickte der Direktkandidat der Freien Wähler, Matthias Penkala, im Oberen Ganskeller eher nach vorne. Dass es die Parteiunabhängigen nicht auf Anhieb ins Parlament schaffen würden, hat Penkala gerechnet. Die Aussicht auf eine große Koalition in Berlin ist für den jungen FW-Kandidaten nicht unangenehm. Das stärkere Gegengewicht der SPD im Bündnis mit der Union wäre verglichen mit der FDP „nicht unbedingt verkehrt“.

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