Wanderer und Radler im Deusmauerer Moor?

16.9.2018, 09:02 Uhr
Das Deusmauerer Mohr soll öffentlich zugänglich gemacht werden.

© Biersack Das Deusmauerer Mohr soll öffentlich zugänglich gemacht werden.

Zu Beginn der Sitzung stellte Bürgermeister Bernhard Kraus mit der 16-jährigen Velburgerin Magdalena Kaindl eine neue Mitarbeiterin in der Verwaltung vor. Die junge Dame hat nach ihrem Realschulabschluss eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten begonnen. Der Bürgermeister: "Es ist uns ein wichtiges Anliegen, unseren Nachwuchs selbst auszubilden."

Der CSU-Ortsverband Deusmauer sowie der Verein für Gartenbau und Heimatpflege Deusmauer haben den Antrag für den Ausbau von Wander- und Radwegen rund ums Deusmauerer Moor gestellt. Stadtrat Helmut Braun (CSU) begründete den damit, dass von der Bevölkerung immer wieder die Forderung nach einer Möglichkeit gestellt wurde, das Moor auf einem Fußweg beziehungsweise mit einem Steg über die Schwarze Laber durchqueren zu können. Dies sei bis zum Jahr 1990 möglich gewesen.

Mit dem Ausbau des Labertal-Radwegs sowie durch überregionale Hinweise in Zeitschriften und in der Tagespresse werde über das Deusmauerer Moor berichtet. Interessierte Wanderer und Radfahrer würde immer wieder die Frage aufwerfen, wo es Stellen gibt, das Moor zu besichtigen. Laut Braun könnten solche Wanderwege auch zum Anschauungs-Unterricht für Schulkinder genutzt werden. Ebenso wären sie ein Beitrag für einen sanften Tourismus in der Gemeinde. Braun sagte aber auch: "Die Antragsteller wollen wegen der Besonderheit und wegen des Naturschutzes das Moor insgesamt so belassen und nicht stärker belasten."

Bürgermeister Kraus erklärte, dass die Verwaltung auf Grund dieses Antrages einen Ortstermin mit der Unteren Naturschutzbehörde und der Forstverwaltung angesetzt hat. Dabei sei ein möglicher Verlauf des Wanderweges sowie die Möglichkeit der Überquerung der Schwarzen Laber festgelegt worden. Bei einem Termin mit dem Sachgebietsleiter der Oberen Naturschutzbehörde der Regierung der Oberpfalz wurden die Möglichkeiten zur Errichtung eines Steges über die Schwarze Laber ebenfalls besprochen.

Wanderer und Radler im Deusmauerer Moor?

© Foto: Werner Sturm

"Seitens der Oberen Naturschutzbehörde steht, unter Beteiligung der Fachstellen wie Landschaftspflegeverband, Forstverwaltung, Untere Naturschutzbehörde und Wasserwirtschaftsamt, diesem Vorhaben nichts im Wege, sofern ein Antrag auf Befreiung von Verboten des Naturschutzgebietes Deusmauerer Moors gestellt wird", stellte der Rathauschef fest und warb um Zustimmung: "Ich bitte darum, dass der Stadtrat mitspielt und damit das legitime Interesse der Bürger von Deusmauer unterstützt. Ich jedenfalls respektiere ihren Wunsch in höchster Weise."

In der anschließenden Diskussion wurden von nahezu allen Gremiumsmitgliedern Argumente ausgetauscht. Da reichte das Spektrum von absoluter Zustimmung, wie etwa von Bernhard Dürr und Franz Brandl (beide CSU), bis hin zu kategorischer Ablehnung wie bei Michael Gruber (CSU) oder Martin Federhofer (Freie Wähler).

Josef Guttenberger (Grüne) war eher für eine Variante des Weges rund um das Moor, warb aber noch deutlicher und wie Erwin Gradl (Freie Wähler) alternativ für die Errichtung eines Aussichtspunktes am Rand des Moores. Vizebürgermeister Klemens Meyer (CSU) unterstützte den Antrag, mahnte aber eine Kostenbeschränkung an. Roland Schlusche (Grüne) warnte vor einem Stöckelschuh-Tourismus im Moor.

Zwei Varianten

Letztendlich wurde der Antrag der CSU und des Gartenbauvereins mit zehn gegen neun Stimmen angenommen. Wenn die Regierung eine Teilbefreiung von den naturschutzrechtlichen Vorschriften erteilt, dann wird das Gremium in einem zweiten Schritt über zwei Varianten zu entscheiden haben: Über einen Weg, der vom Alten Wirt zum Espanweg führt. Von dort geht es rechter Hand weiter, die Laber überquerend bis zum Radweg von Deusmauer nach Oberwiesenacker.

Variante zwei führt ebenfalls vom Alten Wirt zum Espanweg, von dort bis zur Autobahnbrücke und weiter über einen Steg über den Dürnerbach bis zu den Wirtschaftswegen in der Gemarkung Günching. Diese Wege sind gut ausgebaut. Es ergeben sich zwei Möglichkeiten mit einer Trasse über Weickenhammer zum Radweg von Deusmauer nach Oberwiesenacker oder über Dürn und Günching. Dieser Weg könnte als Radweg genutzt werden.

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