Was nun: Nächster Supermarkt an Nürnberger Straße - oder gar "Klinik"?

29.1.2015, 11:00 Uhr
Was nun: Nächster Supermarkt an Nürnberger Straße - oder gar

© Foto: Wolfgang Fellner

Es war unter dem Punkt Sonstiges, also schon am Ende der öffentlichen Sitzung, als Helmut Jawurek noch einmal ums Wort bat: Die CSU habe das Projekt an der Nürnberger Straße zwar abgelehnt bei der Abstimmung, sagte er, bat aber den Oberbürgermeister, den Bauwerber doch noch einmal anzuhören: „Denn eigentlich wollen wir schon, dass da draußen etwas gebaut wird.“

Damit ist die CSU nicht alleine — doch was der Investor an Plänen einreichte, ließ alle etwas ratlos zurück. In der Vergangenheit war immer von einer Ansiedlung einer Norma-Filiale samt Getränkemarkt die Rede, plus darüber liegendem Motel; alles plankonform nach den Vorgaben für das dort ausgewiesene Gewerbegebiet. Drei Pläne dazu hatte der Bauherr bereits eingereicht, alle drei waren genehmigt worden.

Nun aber will der Bauherr einen über 110 Meter langen, dreigeschossigen Komplex errichten, der weder von den Flächen noch von der Nutzung dem entspricht, was an dieser Stelle möglich ist. So werden die Baugrenzen nach Norden überschritten, eine Wohnnutzung ist im Gewerbegebiet nicht möglich, ebenso nicht möglich ist eine Nutzung als Klinik, wie alternativ angeführt. Außerdem sprengt die Gesamtverkaufsfläche ebenfalls die Vorgaben.

„Muss man alles so apodiktisch sehen?“, fragte Jawurek schon während der Diskussion; man könne doch die Vorgaben anpassen. Da hatte er Wolfgang Knychalla an seiner Seite. Auch er warb dafür, mit dem Bauherren zu reden und die Pläne anzugleichen. Günther Stagat und Karl-Heinz Brandenburger sprachen sich klar für die Voranfrage aus.

Was OB Thomas Thumann so nicht im Raum stehen lassen wollte: Wozu stelle der Stadtrat denn einen Bebauungsplan mit Vorgaben auf, wenn diese derart unterlaufen würden, fragte er. Es gebe bereits drei Genehmigungen, diese Eingabe sei aber nicht genehmigungsfähig. Auch hatte die Verwaltung noch angemerkt, dass prüffähige Unterlagen zu Flächen, Stellplätzen und Abstandsflächen nicht vorliegen. Dem folgte die Mehrheit des Senats und lehnte die Voranfrage in ihrer jetzigen Form ab.

Lammsbrauerei darf erweitern

Durchgewunken hat der Senat das Bebauungsplanverfahren „Neues WGG“; weil sich die Zufahrts- und Parkplatz-Situation geändert hatte, war er noch einmal im Senat gelandet. Einer kleinen Änderung im Seniorenheim an der Friedenstraße stimmte der Senat ebenso zu. Hier werden zwei Räume für Wachkoma-Patienten geschaffen. Die Lammsbrauerei kann ebenso erweitern: Auf dem Firmenareal entstehen Hallen für Vollgut, Pasteurisierung, für Gärtanks und mehr. Die Pläne dazu hatte die Lammsbräu am Nachmittag vor der Sitzung des Senats präsentiert (wir berichteten ausführlich).

Abgesegnet hat der Rat auch das Bauleitplanverfahren Heiligenwiesen/Am Steinbach. Statt Gewerbe werden dort 50 neue Wohneinheiten entstehen, fasste der OB noch einmal kurz zusammen. Das stieß auf Zustimmung bei allen, ebenso wie die Überdachung, die der OBI-Markt an der Langen Gasse für seinen Außenbereich plant. Die Verkaufsfläche erweitere sich um 24 Quadratmeter, hieß es dazu, es gehe nur darum, dass das Areal im Winter dann unter Dach und Fach sei.

Um im Bebauungsplanverfahren Habersmühle II voranzukommen, vergab der Senat Auftragsarbeiten für nötige Planungen. Heute geht es mit dem Areal im Stadtrat weiter, der Abstimmungsbeschluss steht an.

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