Weihnachtskerzen sind Gefahr für Kinder

9.12.2017, 10:05 Uhr
Weihnachtskerzen sind Gefahr für Kinder

© Foto: Patrick Pleul

Herr Wurm, weshalb sind Kinder besonders gefährdet?

Günther Wurm: Bei kleinen Kindern ist die Haut besonders dünn und kann leicht geschädigt werden. Bereits eine Tasse mit heißem Tee kann schwere Verbrühungen beim Kind hervorrufen. Daher sollen Behälter mit heißen Flüssigkeiten in der Mitte des Tisches stehen und man auf herunterhängende Tischdecken verzichten.

Wie geht man mit Brandverletzungen um?

Wurm: Das hängt von deren Schwere ab. Ist die Haut gerötet, geschwollen und schmerzt, kühlt man die betroffenen Partien unter fließendem Wasser in Zimmertemperatur mindestens zehn Minuten lang. Anschließend können feuchte Umschläge helfen. Coolpacks aus dem Gefrierfach oder Eiswürfel sind so kalt, dass sie das Gewebe weiter schädigen können. Bilden sich Brandblasen darf man diese nicht selbst öffnen, denn dadurch steigt die Infektionsgefahr. Hausmittel wie Mehl, Puder oder Cremes erschweren die Beurteilung der Wunde durch den Arzt. Bei schweren Verbrennungen müssen Eltern sofort den Rettungsdienst rufen. Ein Kind kann einen lebensbedrohlichen Kreislauf-Schock bekommen, wenn fünf Prozent des Körpers eine Verbrennung zweiten oder dritten Grades aufweisen.

Das klingt nach wenig...

Wurm: Die kritische Fläche ist sehr schnell erreicht. So machten bei einem Kleinkind der Arm, Brust und Bauch jeweils neun Prozent der Körperoberfläche aus, das Bein etwa 14 Prozent und der Kopf sogar 18 Prozent.

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