Weltmeister aus Wiesenacker

3.4.2015, 11:00 Uhr
Weltmeister aus Wiesenacker

© Foto: privat

Mit festem Blick teilt Robert Hönig seine Entscheidung den Neumarkter Nachrichten mit: „Ich beende meine Profisportlerkarriere. Ich habe meine Vertragsverlängerung abgesagt und bin vertragsfrei.“

2009 hat der gebürtige Oberwiesenackerer mit den dunklen Augen, Vollbart und lockigen Haaren diese erst aufgenommen — irgendwie zufällig und nicht intendiert, zählte zur Elite der Spitzensportlerförderung der Bundeswehr.

Jetzt nach sechs Jahren braucht er eine neue Herausforderung, sagt er. „Ich suche etwas, das bleibt, womit man ein Leben lang genug Geld verdient“, sagt der 26-Jährige im Gespräch. Der gelernte Elektroniker will auf seine Ausbildung noch ein Fachstudium über die Bundeswehr abschließen: Elektrotechniker mit Fachbereich Informatik soll sein Brotberuf werden.

Beim Training entdeckt

Aktuell ist der Wiesenackerer noch im Allgäu stationiert, schult derzeit noch den Fallschirmspringer-Nachwuchs im Zuge der Spitzensportlerförderung, über die er 2009 zum Springen aus luftigen Höhen gekommen ist. „Mich hat damals ein Ausbilder bei einer Pflichteinheit entdeckt und mich gebeten, mich bei der Spitzensportlerförderung zu melden. So fing es an“, sagt Hönig.

2010 fuhr er zu ersten Meisterschaften. 2012 wurde er erstmals Deutscher Meister, 2014 folgte der zweite Titel, den er im September im Team mit Zweifachgold bei der Weltmeisterschaft im militärischen Fallschirmspringen in Java toppte. Von den Temperaturen her sei das keine Herausforderung gewesen, erklärt Hönig, „das Großklima war ähnlich zu unserem hier“.

Der Nervenkitzel liegt da woanders – zum Beispiel auf einer ein Quadratmeter großen Zielfläche zu landen beziehungsweise beim so genannten Zielspringen sogar eine Fläche groß wie ein 20 Cent Stück zu treffen.

Nach drei verschiedenen Disziplinen setzt sich die Gesamtwertung zusammen, die nochmals in der Summe eine Medaille ergeben kann: Es gibt Einzelspringen, Tandemspringen und Formationsspringen. Bei „locker 30 Wettkämpfen“ ist Robert Hönig angetreten. „Doch jetzt ist die Zeit reif für neue Herausforderungen“, sagt er. Das Berufsförderprogramm der Bundeswehr bezahlt ihrem ehemaligen Elitesportler dieses Studium.

Auch sportlich soll einiges neues kommen: Robert Hönig will Downhill fahren und mountainbiken, er will klettern und schwimmen.

Seine Fußballkarriere bei der DJK Utzenhofen in jungen Jahren jedenfalls dauerte nur kurz. „Das war einfach nicht meins“, sagt er und grinst. „Aber es gibt noch viel mehr zu entdecken.“

Keine Kommentare