Weniger Lkw dürfen durch Berg und Gnadenberg

24.2.2018, 10:11 Uhr
Weniger Lkw dürfen durch Berg und Gnadenberg

© Foto: Helmut Fügl

Die Regierung der Oberpfalz hat jetzt über den Antrag der Gemeinde Berg vom September 2017 entschieden: Für den überregionalen Schwerlastverkehr ab 12 Tonnen Gesamtgewicht ist die Durchfahrt in Berg gesperrt, ab 3,5 Tonnen in Gnadenberg. Das bedeutet für die Ortsdurchfahrt Berg: Der Durchgangsverkehr in der Vitus-Gemeinde für Ziele von mehr als 75 km für Lkw mit einer zulässigen Gesamtmasse ab 12 Tonnen wird untersagt.

Für die Ortsdurchfahrt Gnadenberg: Es wird ein Verkehrsverbot für Lkw mit mehr als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht erlassen. Der Anlieferverkehr ist auch weiterhin möglich.

Das Bundesverwaltungsgericht hat in einer Grundsatzentscheidung festgelegt, dass Verkehrslärmbelästigungen über 70 Dezibel (am Tag) und 60 Dezibel (nachts) von den Anwohnern bei gleichzeitig nachgewiesenem Mautumgehungsverkehr nicht mehr hingenommen werden müssen. Und diese Ergebnisse liegen bei beiden Ortsdurchfahrten vor.

Durch die Sperrung für Gnadenberg für Tonnagen über 3,5 Tonnen wird die Verkehrsbelastung in diesem Ort erheblich sinken. Mit dieser Maßnahme kann voraussichtlich auch die oft diskutierte Ortsumgehungsstraße für Gnadenberg vermieden werden. Der dafür notwendige Landverbrauch mit Eingriff ins Schwarzachtal wäre unverantwortlich und nicht zu rechtfertigen.

Die Ortsumgehung für Berg dagegen bleibt eine Notwendigkeit, auch wenn voraussichtlich "nur" rund 200 Lkw pro Tag aus dem Ort "verbannt" werden können. Die Belastungen wie das tägliche Gefahrenpotential werden zwar sinken aber die summarische Verkehrsbelastung bleibt weiter extrem hoch und ist nicht vertretbar.

Selbst nach Fertigstellung der Umgehung, muss mit einem bis 2030 prognostizierten Verkehr von rund 14 000 Fahrzeugen pro Tag gerechnet werden. An der Ortsumgehungsstraße Berg gebe es vor dem Hintergrund von Feinstaubbelastung und Stickstoffoxid nichts zu rütteln und keine verantwortbare Alternative. Sie muss und wird kommen. Und was unbestreitbar ist: Durch die Sperrungen in Berg und Gnadenberg wird es auch eine Entlastung der Staatsstraße in Richtheim und Oberölsbach geben. Das Landratsamt Neumarkt wird in nächster Zeit die erforderlichen verkehrsrechtlichen Anordnungen treffen und im Frühjahr 2018 werden die entsprechenden und erforderlichen Beschilderungen vorgenommen.

Fluch und Segen

Für alle diese Situationen gilt: Eine gute Verkehrsanbindung ist Fluch und Segen zugleich — davon können die Bürger aus Gnadenberg, Oberölsbach und auch Berg ein Lied singen. Sie sind unmittelbare Anlieger der beiden Verkehrsachsen S 2240 und A 3. Einerseits sind sie so schnell in den benachbarten Städten und ans überregionale Straßennetz angebunden.

Mit diesen Vorteilen gehen aber auch stetig steigende gesundheitliche Belastungen einher – und der Verkehr nimmt laut obiger Prognose ja weiter zu.

Im Jahr 2015 gab es in Berg mit der Staatsstraßen-Ortsdurchfahrt mit 12300 Kfz im Zeitraum von 24 Stunden eine extrem frequentierte Straße. Das Einbiegen in die Orts-Durchfahrtsstraße wird zu Stoßzeiten zu einem unkalkulierbaren Risiko und Abenteuer. Allein rund 600 Lkw rollen pro Tag durch Berg.

Beispiel Gnadenberg: Völlig unakzeptable Verkehrsverhältnisse herrschen im Klosterdorf bei Unfällen auf der A 3. Die Folgen des zwangsweise umgeleiteten Verkehrs sind allgemein bekannt. Dann gibt es chaotische Zustände, die die Bürger nicht länger hinnehmen wollen.

 

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