WGG: Feintuning für das Energiespar-Schulhaus

20.2.2017, 17:21 Uhr
WGG: Feintuning für das Energiespar-Schulhaus

© Günter Distler

Schon während der Planungen wurde damit geworben, dass das neue Gebäude für das WGG besonders energiesparend und damit umweltfreundlich werde. Tatsächlich erzeugt das neue WGG mehr Energie, als es von außen bezieht und ist damit ein sogenanntes Plusenergiehaus.

Zur Regulierung von Temperatur, Luftfeuchte und CO2-Gehalt in den einzelnen Zimmern sind dort mehrere Sensoren fest installiert. Diese senden in regelmäßigen Abständen Messwerte an die Steuerungseinheit.

Standard war nicht ausreichend

"Doch wie überall, muss man die Einstellungen anfangs in einigen Zimmern manuell anpassen", schildert Schüler Linus Müller, der an dem Projekt beteiligt war.

Er und seine Schulkameraden haben eigene Messungen in kürzeren Zeitabschnitten als die automatischen Sensoren durchgeführt. "Das krasseste Ergebnis hatten wir im Informatikraum", berichtet Fabian Baumer: "Der Raum hat keine Fenster, durch die PCs hatte es dort im Schnitt 22 bis 24 Grad, das war in Relation zu den anderen Zimmern extrem warm."

Die Messungen und deren Auswertungen durch die P-Seminaristen hatte Auswirkungen: Immer wieder sprachen die Schüler mit dem Hausmeister über die Ergebnisse, der daraufhin die Gebäudetechnik anpasste. Mittlerweile sei das Raumklima im Informatikraum und anderen Räumen angenehm.

Während des P-Seminars haben nämlich auch weitere Lehrer und Schüler bei den Elft-, mittlerweile Zwölftklässlern nachgefragt, ob sie auch in deren Zimmern einmal nachmessen könnten. Gegebenenfalls wurde dann erneut nachgebessert.

Der Hausmeister war wichtig

Die Idee für das Projekt stammte ursprünglich von Lehrerin Ulrike Englert: Sie unterhielt sich gegen Ende der Bauphase zufällig mit dem Hausmeister, der ihr berichtete, dass die Technische Universität Braunschweig bereits mit Forschungsarbeiten – unter anderem wegen der neuartigen Batterie zur Speicherung der Energie von der Photovoltaik-Anlage – an dem neuen Schulhaus beschäftigt war.

Schnell stand die Kooperation und zahlreiche Schüler konnten sich für das Projekt, das neben der TU Braunschweig auch noch den Energieversorger N-Ergie als Partner hatte, begeistern. Die insgesamt 15 Physik-P-Seminaristen haben während der Projektzeit viel über ihr neues Schulhaus kennengelernt, doch nicht nur das.

Sie hatten sich in drei Gruppen eingeteilt, um die Gebäudetechnik oder den Energiehaushalt kennen und verstehen zu lernen oder haben passende IT-Lösungen mit entworfen, um die Steuerung beziehungsweise Auswertung der Daten zu vereinfachen.

Diese Komplexität des P-Seminars hat letztlich auch den Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in der Oberpfalz, Franz Xaver Huber, sowie Vertreter der Bayerischen Wirtschaft überzeugt: Sie haben das WGG beim "P-Seminar-Preis 2017" zu einem von drei Preisträgern erkoren.

Etliche Themenfelder abgedeckt

Hermann Brandl, Geschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), der den Preis zusammen mit dem Bayerischen Bildungsministerium, dem Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) und der Eberhard von Kuenheim Stiftung der BMW AG ausschreibt, sagte in seiner Laudatio: "Speichertechnik, Regeltechnik, Sensortechnik, Biomechanik, Informatik: Sie decken mit ihrem P- Seminar mindestens fünf bis sechs Studienfächer ab."

Dies sei lobenswert, denn schließlich solle das P-Seminar unter anderem dazu beitragen, den Berufs- oder Studienwunsch konkreter formulieren zu können, so der Ministerialbeauftragte Franz Xaver Huber bei der kleinen Feierstunde am Montagvormittag im WGG. Neben lobenden Worten gab es für die Schüler eine Urkunde und 200 Euro, um den Erfolg ordentlich feiern zu können.

Die nächste Feier wird für die Schüler die Abifeier nach den hoffentlich bestandenen Prüfungen werden. Danach will der Großteil des P-Seminars ein naturwissenschaftliches oder ein Informatik-Studium anstreben.

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