WGG schließt sich mit der Nürnberger N-Ergie kurz

24.9.2016, 11:40 Uhr
WGG schließt sich mit der Nürnberger N-Ergie kurz

© Foto: Distler

Denn kaum hatten Schulleiter Bernhard Schiffer und Konzernsprecherin Melanie Söllch von der N-ergie die Füller aus der Hand gelegt, mit denen sie zuvor den Kooperationsvertrag unterzeichneten, hieß es auch schon „Bühne frei“ in der Aula.

Der freischaffende Theatermacher Jean-Francois Drozak hatte mit acht Sechstklässlern des WGG das Stück „Abschalten“ einstudiert – eine energiegeladene Premiere der neuen Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaftsunternehmen. Den Eltern wurde es bereits am Vorabend vorgeführt.

In dem Stück reist der Japaner Masayuki Nagasaki aus dem Mittelalter ins 21. Jahrhundert, um etwas abzuschalten, was seine Heimat in seiner Zeit bedroht. Am Rande der Bühne stehen drei Fahrräder: Diese drei „Kraftwerke“ werden von ausgewählten Zuschauern je nach Energiebedarf mit Wadl-Kraft angetrieben.

Bei dem ganzen Spaß erfahren die Schüler, wie das Energiesystem funktioniert und wie die Energiewende gelingen kann. Und ganz nebenbei auch, dass auf Stromleitungen sitzende oder auf Masten nistende Störche im Energiesektor gefürchtet sind. Weil sie dort oben zu Kurzschlussreaktionen neigen: Störche sondern – anders als andere Vögel – einen konsistenten Kotstrahl ab, und wo dieser die Nachbarleitung trifft, ist Feierabend – für das Tier und häufig auch für viele Strombezieher.

WGG schließt sich mit der Nürnberger N-Ergie kurz

© Foto: Günter Distler

Das Theaterstück ist aber nur der schillernde Auftakt der Kooperation. Der Nürnberger Stromanbieter, einer der zehn größten in Deutschland, möchte auch den naturwissenschaftlichen Unterricht am WGG mit Beispielen aus der Praxis bereichern (wer erinnert sich nicht gern an das Ohmsche Gesetz U = R x I). Darüber hinaus lädt die N-ergie zu Exkursionen oder Fachvorträgen ein, bietet ihre Unterstützung bei Projekt- und Seminararbeiten an.

Einblicke in die Berufswelt gibt es obendrein. Ein Schüler habe bereits einem Manager der N-ergie einen Tag lang über die Schulter geschaut, erzählte Ulrike Englert. Die Physiklehrerin („Elektrischer Strom ist mein Hobby“) hatte auf einer Fortbildung den Kontakt mit Claudia Jordan geknüpft, die beim Energiekonzern für Schulinformation zuständig ist.

PV-Anlage ist nächstes Projekt

Die Aktiengesellschaft, eine Tochter der Städtischen Werke Nürnberg, ist schon mit weiteren Schulen in ganz Bayern vertiefte Kooperationen eingegangen. Laut Unternehmen möchte man jungen Menschen damit die Themen Energieerzeugung, Energiesparen, Umwelt- und Trinkwasserschutz näher bringen.

Die N-ergie ist dann auch im nächsten Schuljahr dabei, wenn WGGler die Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach genauer unter die Lupe nehmen. Ulrike Englert: „Dann wollen wir wissen: Bringt uns das auch wirklich was?“

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