Wichtiger Technik-Termin für Motorsegler

4.3.2014, 11:00 Uhr
Wichtiger Technik-Termin für Motorsegler

© Fritz-Wolfgang Etzold

Matthias Nährlichs aufmerksamen Augen entgeht nichts. Behutsam bewegt er den Steuerknüppel des Motorseglers vom Typ Scheibe „Falke“, achtet darauf, ob sich das Seitenruder der zweisitzigen, gelbrot lackierten Maschine ohne Ruckeln bewegt. Hier darf kein Steuerseil klemmen, denn dies könnte in der Luft zu lebensgefährlichen Situationen führen.

Nährlich weiß allerdings, dass bei der Flugsportvereinigung Neumarkt gut vorgearbeitet wird. Den Vorsitzenden Erwin Romstöck kennt er seit Jahrzehnten und „ohne eine gewisse Vertrauensbasis geht gar nichts“, wie Nährlich betont. Romstöck pflegt und wartet die vier Motorsegler des Vereins — im Prinzip Segelflugzeuge mit einem leistungsfähigen Propellerantrieb, durch den sie auch aus eigener Kraft starten können — eigenhändig. „Seit 1950 bin ich Mitglied, seit 1953 fliege ich selbst“, erzählt Romstöck.

Ähnlich lange hat Matthias Nährlich mit der Fliegerei zu tun. Als einer der Schwiegersöhne des Firmengründers ist der 1937 geborene Experte mit den Flugzeugen der Firma Scheibe immer „auf Tuchfühlung“ geblieben, kennt ihre Eigenheiten und Schwachpunkte.

Die jährliche Prüfung der zwischen zehn und 15 Jahre alten Motorsegler wird vom Luftsportverband Bayern veranlasst, der rund 50 Prüfer beschäftigt — eine Art Tüv für die Amateurfliegerei. Übrigens müssen die Motorsegler bis zu acht G, also das Achtfache der Erdschwerkraft, an „Bruchlast“ aushalten — Verkehrsjets dagegen nur vier G. „Weil sie in der Regel geringeren Belastungen ausgesetzt sind als ein Sportflugzeug“, weiß Matthias Nährlich.

Der Sprit im Tank reicht für rund 700 Kilometer im reinen Motorflug: Das Stranden in menschenleerer Einöde ist also ziemlich unwahrscheinlich.

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