Willen zur Integration eindrucksvoll bewiesen

28.1.2015, 06:00 Uhr
Willen zur Integration eindrucksvoll bewiesen
Willen zur Integration eindrucksvoll bewiesen

Fast eineinhalb Jahre lang haben 14 Menschen aus neun Ländern in einem Abendkurs der VHS Deutsch und Staatsbürgerkunde gebüffelt. Die lange Kursdauer habe ihnen, aber auch den Dozentinnen Angelika Menaker, Katharina Wiese und Mareike Kaiser „viel Geduld und große Ausdauer abverlangt“, sagte Lothar Kraus, der Sachgebietsleiter für Ausländerwesen, beim Festakt im Landratsamt.

Am Ende gingen neun Teilnehmer dieses 30. Integrationskurses zusammen mit zehn weiteren „externen“ Bewerbern in die Prüfung. 15 erreichten das Kursziel, die Kompetenzstufe B1, drei Personen die Kompetenzstufe A2, nur einer erhielt kein Zertifikat.

Der 33. Integrationskurs startete im Mai 2014 mit 23 Menschen aus 14 Ländern. Wobei sich die personelle Zusammensetzung im Laufe des Kurses aus diversen Gründen stark geändert habe, so Kraus. Er verwies auf zwei Novitäten: ein deutsches Geschwisterpaar, das nach längerem Auslandsaufenthalt zurückkehrte, und eine komplette Spätaussiedler-Familie.

Schulstunde in der Bräugasse

Ingrid Handwerker, Therese Sulzmaier und Nina Efa waren die Dozentinnen dieses Kurses, der unter anderem die Grundschule Bräugasse besuchte, wo man gemeinsam mit Schülern eine Unterrichtsstunde genoss. In die Prüfung gingen dann 22 Personen: 16 erreichten die Kompetenzstufe B1, vier die Stufe A2 und zwei erfüllten das „Klassenziel“ nicht.

Unterm Strich machte das 41 Prüfungsteilnehmer. Von diesen hatte die Ausländerbehörde 16 zur Teilnahme an dem Kurs verpflichtet, das Bundesverwaltungsamt indessen zwei. 18 Personen hatten den Kurs beim Bundesamt für Migration beantragt, fünf weitere Freiwillige haben ihn selbst bezahlt.

Erstmals seit Einführung des Tests im Landkreis befanden sich unter den Prüflingen auch Inhaber der „Bluecard“ (Blaue Karte EU). Dabei handelte es sich um Ingenieure aus Serbien, die bei der Firma Max Bögl beschäftigt sind. Deshalb waren auch Vertreter des Sengenthaler Unternehmens zur Übergabe der Zertifikate ins Landratsamt gekommen.

Im zweiten Teil des Abends wurden dann vier neue Staatsbürger begrüßt. Die deutsche Staatsbürgerschaft erhielt eine Niederländerin mit Wohnsitz in Berg, die in der Schweiz geboren wurde. Auch ein leitender Angestellter von Max Bögl, der aus Polen stammt, nahm stolz die Urkunde entgegen. Eingebürgert wurden außerdem noch eine Albanerin und ihre kleine Tochter. Die Frau – und da schließt sich der Kreis – engagiert sich in der Integrationsarbeit und betreut beruflich Asylsuchende.

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