Windkraft: Fertigungsstopp "nur vorübergehend"

2.11.2017, 20:43 Uhr

Damit sei auch kein Abbau von Arbeitsplätzen verbunden, versichert Bögl: "Wir können die Produktionskapazitäten, also die Facharbeiter und die Produktionsstätten, in anderen Unternehmensbereichen wie zum Beispiel für den seriellen Wohnungsbau mit unserem Produkt ,maxmodul‘ sehr gut einsetzen."

Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sei laut Bögl der derzeit am stärksten wachsende Bereich in der Baubranche.

Der Geschäftsführer der Max Bögl Ostwind GmbH hatte anlässlich der Eröffnung des Windparks Workerszeller Forst und Reichertshüll über die aktuelle Marktsituation in Deutschland gesprochen. Er habe dort gesagt, dass wegen des aktuellen Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) mit der verunglückten Bürgerenergie Ausschreibungsregelung der Ausbau der Windenergie in Deutschland im Jahr 2018 nahezu zum Erliegen kommen werde. "Wegen 10 H und wegen verunglückter Ausschreibungsregeln mussten wir in Bayern unsere Fertigung für die Windkraft einstellen", zitierte ihn der Bundesverband Wind-Energie (wir berichteten).

Dennoch sei man in Sengenthal zuversichtlich, dass der Bedarf an hohen Windenergietürmen in den nächsten ein bis zwei Jahren wieder ansteigen werde. Die Max Bögl Wind AG blicke trotz "herausfordernder Rahmenbedingungen" optimistisch in die Zukunft und halte an der Produktion von Windkrafttürmen in Sengenthal fest. "Wir haben die Produktion in Sengenthal lediglich vorübergehend heruntergefahren", stellt Michael Bögl klar. "Sobald sich die Auftragslage ändert, kann die Produktion mit den vorhandenen Facharbeitern und Produktionsstätten wieder hochgefahren werden", beantwortet Bögl in einer schriftlichen Stellungnahme die Fragen unserer Zeitung.

Momentan arbeite das Unternehmen an der Weiterentwicklung des Hybridturmkonzepts für Nabenhöhen bis 190 Metern und einer Optimierung der Transportlogistik. Zusammen mit den neuen und leistungsfähigeren Windenergieanlagen, die derzeit entwickelt werden, werde die Windbranche künftig regenerativen Strom aus Windenergie noch bedeutend wirtschaftlicher erzeugen können. "Wir fokussieren uns derzeit stark auf die Internationalisierung. Hier sehen wir großes Potenzial", meint Vorstandsvorsitzender Stefan Bögl. Ein erstes internationales Projekt starte Anfang 2018 mit der mobilen Fertigung in einem Windpark in Thailand.

Und auch der deutsche Markt werde wieder anziehen. "Schließlich können wir unsere Klimaschutzziele nicht ohne den Ausbau der Windkraft erreichen", betont Stefan Bögl.

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