Windräder im Zieger "Raubbau an der Natur"

2.4.2015, 17:00 Uhr
Windräder im Zieger

© Foto: Sturm

Kraus forderte die Zuhörer dazu auf, sich einmal die Baustellen im Zieger anzuschauen. Die Windräder, die dort entstünden, seien riesig und die Schotterstraßen breit. Diese Straßen würden vermutlich auch nicht mehr zurückgebaut. Das Fazit des Bürgermeisters: „Da tut man sich schon schwer, noch hinter diesen Baumaßnahmen zu stehen.“

Einleitend ging Kraus auf die Arbeit im Stadtrat nach der Kommunalwahl ein und stellte dazu fest: „Wir sind noch auf dem Weg der Selbstfindung und versuchen uns zusammenzuraufen.“ Die Stadtverwaltung jedenfalls sei sehr gut unterwegs, das Gremium mit allen erforderlichen Informationen zu versorgen.

Vorausblickend auf die anstehenden Investitionen meinte das Stadtoberhaupt: „Ich könnte mehrere hundert Projekte aufzählen, die man noch angehen muss. Deswegen ist der Stadtrat gefordert, Prioritäten zu setzen und eine finanzierbare Auswahl zu treffen.“ Allein in die Sanierung der städtischen Kindergärten in Vel-
burg und Oberwiesenacker sowie in den letzten Abschnitt der Schulsanierung würden heuer fast 900 000 Euro fließen.

Die Stadt Velburg unterstützt ihre Vereine mit einem jährlichen finanziellen Grundbetrag, und darüber hinaus gibt es noch Finanzmittel für die Ausstattungen der Feuerwehren und der Wasserwacht. Zur Vereinsförderung gehört laut Kraus außerdem die kostenlose Zurverfügungstellung der Turnhalle, und hier befinde man sich deutlich im Hintertreffen gegenüber Städten wie Neumarkt und Parsberg. Dort gebe es Turnhallen des Landkreises, die von den jeweiligen Vereinen beziehungsweise Bürgern kostenlos genutzt, aber von allen Kommunen über die Kreisumlage finanziert würden. „Wir dagegen müssen den Unterhalt unserer Turnhalle selbst bestreiten“, stellte Kraus den Unterschied heraus.

Zu den wichtigsten Aufgaben in einer großen Flächengemeinde wie Velburg gehörten, so der Bürgermeister weiter, die Ausweisung von genügend Bauland und der Unterhalt von Straßen. Derzeit sei die Stadt deswegen dabei, für rund 700 000 Euro den vierten Abschnitt im Baugebiet Finkenherd Süd in Velburg zu erschließen.

Baugebiete würden ebenso in Unterwiesenacker, Günching und Deusmauer entstehen. Für Lengenfeld sei das auch geplant, gestalte sich dort aber wegen der topografischen Gegebenheiten recht schwierig. Der Stadtrat müsse sich außerdem mit einer weiteren Erschließung des Gewerbegebietes Nord in Velburg beschäftigen.

133 Kilometer Ortsverbindungsstraßen und Innerortsstraßen müssten unterhalten werden. Sorgenkind sei dabei die Straße von Hollerstetten über Weiling nach Lengenfeld. Insgesamt hätten sich aber die stark beschädigten Straßen schon deutlich reduziert. In einem eher traurigen Zustand befinde sich die Staatsstraße 2251 von Seubersdorf nach Velburg, was das Velburger Gemeindegebiet betreffe.

Zum Ausbau der Radwege erklärte der Bürgermeister, dass der Radweg von Ronsolden nach Velburg als staatsstraßenbegleitender Weg vom Staatlichen Bauamt zu 100 Prozent finanziert werden sollte. Ob ein von den Bürgern gewünschter Radweg von Günching in Richtung Neumarkt gebaut werden könne, sei dagegen offen.

DSL bis Deusmauer

Was die Breitbanderschließung betreffe, so solle diese demnächst im Hauptort Velburg und im südlichen Labertal-Bereich einschließlich Deusmauer weiter verbessert werden. 1,25 Millionen Euro müsste die Stadt für den DSL-Ausbau in die Hand nehmen, um alle staatlichen Zuschüsse (80 Prozent der förderfähigen Kosten) ausschöpfen zu können.

Kraus ging auf die Frage ein, ob und wann bei Oberweiling beziehungsweise bei Vogelbrunn Parkanlagen mit Toiletten, sogenannte PWC-Anlagen, neben der Autobahn A 3 gebaut werden. Kraus: „Stand der Dinge ist, dass die Autobahndirektion Nordbayern nach wie vor sechs Stand-
orte zwischen der Rastanlage Jura und Degerndorf in der Gemeinde Lupburg prüft, entschieden ist noch nichts.“

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