Zahl der Straftaten in Parsberg ist zurückgegangen

20.3.2017, 08:04 Uhr
Zahl der Straftaten in Parsberg ist zurückgegangen

© Foto: Werner Sturm

"Die Entwicklung der Kriminalitätsbelastung unterstreicht, dass unsere Gemeindebürger in einer Region mit klar gefestigter öffentlicher Sicherheit und Ordnung leben und sich sicher fühlen können." Das erklärten übereinstimmend die Leiter der Polizeiinspektion Parsberg, Erster Polizeihauptkommissar Peter Gotteswinter, sowie sein Vertreter, Polizeihauptkommissar Wolfgang Eichenseer, bei der Vorstellung der Polizeistatistik 2016.


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Die beiden Führungskräfte konnten mitteilen, dass die Gesamtzahl der Straftaten des Jahres 2016 in nahezu allen Bereichen stark zurückgegangen ist. In absoluten Zahlen ausgedrückt, sind im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Parsberg (Gemeinden: Breitenbrunn, Dietfurt, Hohenfels, Lupburg, Parsberg, Seubersdorf, Velburg) 644 Kriminalfälle zu registrieren gewesen. Im Vorjahr waren es noch 788. Daraus ergibt sich eine Kriminalitätsbelastungsziffer von rund 18 Delikten auf tausend Einwohner.

436 Fälle aufgeklärt

Im Vergleich dazu liegt diese Häufigkeitsziffer im Landkreis Neumarkt bei rund 27, im Bereich des Regierungsbezirks Oberpfalz bei rund 41 und bayernweit bei rund 47. Die genannten Werte sind um ausländer- und asylverfahrensrechtliche Verstöße bereinigt, die laut Gotteswinter im Bereich der PI Parsberg mit acht relativ gering ausgefallen sind.

Von den erfassten 644 Straftaten wurden 436 Fälle aufgeklärt. Das entspricht einer Aufklärungsquote von 67,7 Prozent. Zu den geklärten Delikten wurden 394 Tatverdächtige ermittelt, wovon 232 Personen bereits polizeilich in Erscheinung getreten waren. Der Gesamtanteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren zeigt sich mit einem Wert von 70 (Vorjahr: 80) Personen rückläufig. Insgesamt 60 Tatverdächtige standen zur Tatzeit unter Alkohol-, 25 unter Drogeneinfluss.

Der Bereich der Diebstahlskriminalität mit 191 Fällen (Vorjahr 236) umfasst laut Gotteswinter mit 29,7 Prozent zwar den höchsten Anteil an der Gesamtkriminalität, verzeichnete dabei aber insgesamt einen erkennbaren Rückgang um 45 Fälle oder 19,1 Prozent. Einige spektakuläre Fälle waren darunter, etwa der Diebstahl von Traktoren in Velburg.

Als Ausreißer in der allgemeinen Straftatentendenz zeigt sich statistisch der Bereich der Wohnungseinbrüche. Für das Jahr 2016 ist aber auch hier ein erfreulicher Rückgang von 20 auf 12 Delikte zu verzeichnen. "15 dieser Einbrüche erfolgten tagsüber", so Eichenseer. Zu der Thematik sagte Dienststellenleiter Gotteswinter: "Da es sich bei den Wohnungseinbrüchen um direkte, schwerwiegende Eingriffe in die Privatsphäre und das Sicherheitsgefühl der Bürger handelt, die entsprechende monetäre, aber vor allem auch psychologische Auswirkungen haben, liegt hier ein Schwerpunkt der örtlichen Polizeiarbeit."

Durch präzise Ermittlungsarbeit, intensive Hinführung der Bürger an präventive Möglichkeiten im eigenen Handeln und im Bereich der technischen Sicherung sowie konkrete Fahndungsmaßnahmen werde hier vehement versucht, der aktuellen Entwicklung gegenzusteuern. Der Bereich der Ladendiebstähle weist einen Rückgang um 53,3 Prozent auf 21 auf. Fahrraddiebstähle sind um drei auf sechs Fälle zurückgegangen. Es hat 161 sonstige Straftaten gegeben wie Sachbeschädigungen, Hausfriedensbruch, Beleidigung, Umweltschutzdelikte oder Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Das ist ein Rückgang um 8,5 Prozent. 116 Rohheitsdelikte waren zu verzeichnen. Fälle von Körperverletzungen häufen sich laut Gotteswinter insbesondere im Zusammenhang mit Veranstaltungen wie Rocknächten, Faschingstreiben und Disco-Betrieb, aber auch im häuslichen Bereich.

Der Sektor der Vermögens- und Fälschungsdelikte zeigt sich mit 110 Fällen stark rückläufig. Mit einem geringfügigen Anstieg der Zahlenwerte des Vorjahres von 64 auf 71 Vorfälle nimmt der Bereich der Straßenkriminalität Rang vier bei der Gesamtkriminalität ein.

Im Sektor der Gewaltkriminalität (Tötungsdelikte, Raub, schwere Sexualstraftaten, aber auch gefährliche und schwere Körperverletzung und andere) waren 25 Delikte zu verzeichnen, exakt so viele wie im Vorjahr. Bei den Delikten der Rauschgiftkriminalität ist mit 34 Delikten (Vorjahr: 26) eine ansteigende Tendenz zu erkennen, wobei es sich aber hier weitgehend um Kontrolldelikte handelt.

Ein Beamter verletzt

Die Anzahl von Delikten gegen Polizisten wie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte blieb mit drei Straftaten gleich. Ein Beamter wurde dabei leicht verletzt. "Allgemein ist allerdings eine grundsätzliche Abnahme des Respekts vor Amtspersonen zu erkennen", so Gotteswinter. Eine Straftat gegen das Leben (Mord, Totschlag) wurde im Zuständigkeitsbereich der PI Parsberg im Jahr 2016 verübt.

Die Anzahl der Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung blieb mit zehn Fällen in etwa gleich. An politisch motivierter Kriminalität wurden vier relevante Delikte geringerer Intensität aktenkundig.

In Breitenbrunn waren 2016 29 Straftaten (Vorjahr 35) zu verzeichnen, in Dietfurt 146 (132), in Hohenfels 45 (68), in Lupburg 27 (36), in Parsberg 253 (297), in Seubersdorf 63 (83) und in Velburg 81 (137).

Die Dienststellenleiter zogen ein Fazit: "Erfreulicherweise ist die allgemeine Sozialkontrolle im ländlichen Bereich stark ausgeprägt. Mit vielen Hinweisen und mitgeteilten Beobachtungen haben unsere Bürgerinnen und Bürger zur Klärung von Straftaten beigetragen und so einen aktiven Beitrag für die Verbesserung der örtlichen Sicherheitslage geleistet."