Zoff um Seubersdorfer Umgehung geht weiter

6.1.2017, 11:33 Uhr
Pläne, die längst hinfällig sind: 2008 hoffte der damalige Bürgermeister Hans Bierschneider (l.) auf eine schnelle Umsetzung der Umgehung. Das Projekt liegt bis heute auf Eis.

© nas Pläne, die längst hinfällig sind: 2008 hoffte der damalige Bürgermeister Hans Bierschneider (l.) auf eine schnelle Umsetzung der Umgehung. Das Projekt liegt bis heute auf Eis.

Zur Erinnerung: Die Befürworter der Seubersdorfer Umgehung sahen sich bereits auf den letzten Metern vor dem Baubeginn, als sie der bayerische Verwaltungsgerichtshof ausbremste. Da der Bund die B8 eh abstufen wolle, könne er nicht als Bauherr auftreten. Damit sei die Planung hinfällig. Der Trick, die B8 erst abzustufen, wenn die Umgehung fertig sei, funktionierte nicht.

Nach der Abstufung soll sich dann der Freistaat um den Bau der Umgehung kümmern, waren sich die Befürworter schnell danach einig geworden. Im Verkehrsministerium laufen derzeit schon die Planungen. Auch, weil dort aufgrund des immer noch vorhandenen Verkehrs eine Umgehung als sinnvoll erachtet wird.

Sehr zum Unmut der Grünen, die seit jeher die Umgehung ablehnen: „Mit einem neuen Planfeststellungsverfahren einer Ortsumgehung Seubersdorf begibt sich die Staatsregierung vom Regen in die Traufe“, sagt der grüne Landtagsabgeordnete Jürgen Mistol. Der Oberpfälzer Abgeordnete hatte mit dem Bezirksvorsitzenden der Oberpfälzer Grünen, Stefan Schmidt, zwei schriftliche Anfragen an die Staatregierung zur Verkehrsbefragung im November 2015 gestellt.

Die Staatregierung machte in ihren Antworten klar, so die beiden Grünen, dass sie noch 2017 ein neues Planstellungsverfahren für eine Ortsumgehung durchführen lassen will, obwohl das aktualisierte Verkehrsgutachten und weitere Fachgutachten noch nicht vorliegen. Die Öffentlichkeit soll im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens beteiligt werden.

"Das macht es nicht besser"

„Zum zweiten Mal mit dem Kopf durch die Wand, davon wird der Kopf nicht besser.“, kritisiert Schmidt das Vorgehen. Schon immer sei die Ortsumfahrung Seubersdorf äußerst umstritten gewesen. Zahlreiche Einwendungen von Bürgern und die Klage des Bund Naturschutzes seien aber beiseite geschoben worden.

Mistol und Schmidt vermuten, dass durch die Abstufung zur Staatsstraße das Verkehrsaufkommen in Seubersdorf weiter sinken werde. Bereits 2009 wurden "gerade einmal 2250 Fahrzeuge" gemessen, die innerhalb eines Tages den Ort durchfahren. „Statt sich in Ruhe anzusehen, wie man den Verkehr weiter beruhigen kann, stürzt sich die Staatsregierung in das nächste Verfahren. Ohne eine ergebnisoffene Prüfung unter Berücksichtigung naturschutzrechtlicher Belange und eine aktive Bürgerbeteiligung wird es keine einvernehmliche Lösung geben.“, bemängeln Mistol und Schmidt.

 

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