Zwei zusätzliche Sitze im Oberpfälzer Bezirkstag

17.10.2018, 09:54 Uhr
Zwei zusätzliche Sitze im Oberpfälzer Bezirkstag

© Foto: Ulrich Schuster

Von den acht Direktmandaten gehen sieben an die CSU, eines an die Freien Wähler: Gewonnen haben Martin Preuß von der CSU im Stimmkreis 301 – Amberg-Sulzbach, Franz Löffler von der CSU im Stimmkreis 302 – Cham, Heidi Rackl von der CSU im Stimmkreis 303 – Neumarkt, Tanja Schweiger von den Freien Wählern im Stimmkreis 304 – Regensburg-Land, Johann Renter von der CSU im Stimmkreis 305 – Regensburg-Stadt, Thomas Ebeling von der CSU im Stimmkreis 306 – Schwandorf, Toni Dutz von der CSU im Stimmkreis 307 – Tirschenreuth und Lothar Höher von der CSU im Stimmkreis 308 – Weiden.

Zehn weitere Sitze im Bezirkstag der Oberpfalz gehen an folgende Parteien: je zwei Sitze an die Freien Wähler, an die SPD, an Bündnis 90/Die Grünen und an die AfD sowie je ein Sitz an die FDP und Die Linke.

Über die Listen ihrer Partei ziehen in den Bezirkstag der Oberpfalz ein: Richard Gaßner (SPD; Kümmersbruck), Brigitte Scharf (SPD; Erbendorf), Thomas Thumann (Freie Wähler; Neumarkt), Dr. Andreas Michelson (Freie Wähler; Regensburg), Gabriele Bayer (Grüne; Postbauer-Heng), Stefan Christoph (Grüne; Regensburg), Stefan Potschaski (FDP; Regenstauf), Marina Mühlbauer (Die Linke; Regensburg), Dr. Wolfgang Pöschl (AfD; Lohberg), Dr. Karl Schmid (AfD; Weiden).

Große Unterschiede im Kreis

Somit hat der Bezirkstag der Oberpfalz in der nächsten Wahlperiode 18 statt der regulären 16 Sitze. Die CSU erhält ein Überhangmandat, das Ausgleichsmandat geht an Die Linke. Im Landkreis wurde bei der Bezirkstagswahl recht unterschiedlich gewählt. Am niedrigsten war die Wahlbeteiligung in Neumarkt (71,61 Prozent), Mühlhausen (72,50 Prozent) und Parsberg (74,59 Prozent), am höchsten dagegen in Lauterhofen (82,50 Prozent), Berngau (83,16 Prozent) und Pilsach (83,33 Prozent). Der Anteil der Zweitstimmen für die CSU liegt im Landkreis zwischen 35,39 Prozent (Pyrbaum) und 62,94 Prozent (Lupburg).

Die SPD erhielt meist zwischen schlappen 2,47 Prozent (Berngau) und 5,84 Prozent (Mühlhausen). Nur in vier Gemeinden erzielte sie höhere Werte: Berg (6,69 Prozent), Neumarkt (7,16 Prozent), Pyrbaum (9,70 Prozent) und Postbauer-Heng (11,88 Prozent). Die Freien Wähler erreichten im gesamten Kreis zweistellige Zweitstimmenanteile. Den niedrigsten Wert erzielten sie in Berching (12,23 Prozent), die höchsten in Velburg (19,40) und Berngau (19,47 Prozent).

Druck auf die Landespolitik

Von den 19 Stimmkreis-Gemeinden erzielten die Grünen in zehn davon einstellige Prozentpunkte. Spitzenwerte erreichten sie in Neumarkt (14,81 Prozent), Postbauer-Heng (16,26 Prozent) und Pyrbaum (17,40 Prozent). Die meisten Zweitstimmen für die AfD haben Wähler in Hohenfels (15,16 Prozent) mit Vorsprung vor Pilsach (12,57 Prozent) und Pyrbaum (11,48 Prozent) abgegeben.

Die Freude bei den Listenkandidaten, die in den Bezirkstag einziehen, ist groß: "Das wird eine gute Zusammenarbeit und es gibt auch einiges zu tun", sagt Gabriele Bayer von den Grünen. Sie wünscht sich, dass "der Krisendienst flächendeckend ausgebaut wird und mehr Menschen mit Handicap auf dem ersten Arbeitsmarkt angestellt werden."

Immer mehr Menschen mit Burnout oder Depressionen würden nur nochStellen in Behindertenwerkstätten bekommen. "Das kann nicht sein, das ist verfehlte Arbeitsmarktpolitik", kritisiert sie. Der Bezirk sei hier zwar nicht direkt zuständig. "Aber da muss der Bezirkstag Druck auf die Landes- und Bundespolitik ausüben, damit etwas zur Prävention getan wird und Menschen mit seelischen Erkrankungen noch andere Möglichkeiten haben."

Oberbürgermeister Thomas Thumann zieht über die Liste der Freien Wähler in den Bezirkstag der Oberpfalz ein. "Meiner Erfahrung nach wissen viele Bürger nicht genau, was der Bezirk eigentlich macht", sagt er. Deshalb wünscht er sich, die Arbeit des Bezirkstags bekannter machen zu können.

"Wir haben bislang schon überparteilich gut zusammengearbeitet und wollen das natürlich fortsetzen", sagt er. Vor allem Inklusion ist ihm wichtig. "Zuletzt ist das Fachzentrum für Menschen mit Schädel-Hirn-Trauma (SHT) von Regens Wagner in Neumarkt eingeweiht worden und der Stadtbus ist bei den großen Haltestellen barrierefrei. Aber im Bereich Inklusion gibt es weiterhin viel zu tun", sagt er.

Keine Kommentare