Darstellung Jesu am Kreuz soll Mut machen
26.11.2014, 14:31 UhrÜber die Jahrhunderte hinweg ist Jesus Christus immer wieder neu dargestellt worden. Mir fällt eine Bleistiftzeichnung von Jean Arp besonders auf: Der nur aus wenigen Strichen bestehende gekreuzigte Christus strebt nach oben. Strahlen gehen von seinem nur schwach angedeuteten Gesicht aus. Soll diese scheinbar kühle, distanzierte Darstellung, die den Abschnitt Advent in unserem Evangelischen Gesangbuch eröffnet, die süßlichen Weihnachtsbilder, die gefühlsbeladene Feiertagsstimmung korrigieren?
Wir wissen nicht, wie Jesus, Maria und Joseph aussahen und dennoch weist uns dieses kleine Kunstwerk den richtigen Weg, denn es beinhaltet die gesamte frohmachende Botschaft: Jean Arp zeichnete dieses Bild, als er schwer unter dem Tod seiner Frau litt. Gott sandte Jesus Christus zu uns, um unser Bruder im Leiden zu werden, damit wir in unserem Schmerz nicht allein sind, damit wir in der Not nicht stumpf und bitter werden. Zugleich weist Jesus uns den Weg nach oben zu Gott, denn wir brauchen uns nicht mit hohlen Phrasen abzufinden wie: "Das Leben ist hart, nimm´s leicht!"
Den Anhängern anderer Religionen bleibt angesichts von Unglück und Gewalt nur die Unterwerfung unter den unerforschlichen, unwiderstehlichen Willen Gottes, unter das absolute Schicksal. Jesus aber hat schon durch seine Auferstehung den Tod besiegt, auch wenn der Augenschein dagegenspricht. Er wird wiederkommen, um Schluss zu machen mit allem Negativen, wird den Tod für alle Welt sichtbar besiegen.
Diese adventliche Freudenbotschaft soll immer mehr unseren Alltag durchdringen, uns Mut machen, unser persönliches Kreuz zu tragen.
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