Uehlfeld wird zum Storchendorf
18.4.2012, 12:34 UhrMit vier Brutpaaren ist die Gemeinde Uehlfeld nicht nur „das Storchendorf“ im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, sondern wohl im gesamten Aischtal. „Mir sind keine Orte mit so vielen besetzten Horsten bekannt“, ist Bürgermeister Werner Stöcker stolz auf das Prädikat.
Angefangen hatte es mit einem Storchennest auf dem „Bärthleins-Anwesen“, in dem sich Adebar so wohl fühlen sollte, dass er mit seiner Gefährtin zu den ersten Überwinterern in Franken zählte. Er konnte hier die freie Auswahl unter mehreren Quartieren in der Umgebung ebenso genießen, wie Futterhilfe durch engagierte Tierfreunde in besonders kritischen Zeiten. Auf dem Kamin der alten Molkerei war ein weiteres Nest schnell angenommen und bei der wachsenden Zahl der Weißstörche im Aischtal auch eines, das vom Bäckereischlot auf die Synagoge versetzt worden war.
Nun hat sich ein Storchenpaar auch noch auf der „Storchen-Apotheke“ im Ortskern angesiedelt, während „ein Zimmer auf der Mühle noch frei“ wäre. Da ginge es den Störchen bei der Wohnungssuche besser, als den Menschen, so Bürgermeister Stöcker, der akuter Wohnungsnot damit zu begegnen versucht, dass er Bürger für Wohneigentum in leerstehenden Gebäuden in der Gemeinde zu begeistern versucht, um dann für Interessenten freiwerdende Wohnungen zu haben. Auch mit einer Kinderprämie von 4000 Euro pro Kind unter fünf Jahren (beim Einzug) wird um junge Familien geworben. So liegt eine gute Bevölkerungsentwicklung im zentralen Ort also nicht alleine an den Störche.
Angebote für Familien
Wasser in den Wein gießen die Ortsteile mit einem negativen Saldo, so dass Uehlfeld aktuell nicht zu den Wachstumsgemeinden im Aischtal zählt. Noch nicht, denn Trümpfe hat Bürgermeister Werner Stöcker einige, wenn es darum geht, die Gemeinde im Aischtal als neuen Wohnort zu empfehlen. Da wird die Kinderkrippe um 12 Plätze aufgestockt, gibt es einen sehr aktiven „Zwergentreff“ für den Erfahrungsaustausch der Eltern und die musikalische Früherziehung durch die Musikschule im Landkreis schon im Kindergarten. Weitergeführt werden soll diese in der Grundschule, ist Stöcker derzeit bemüht.
Einladend geworben wird an den Ortseingängen mit dem Storch als Symbol der Gemeinde, die auch in die Kinderstube der majestätischen Vögel schauen lässt: Eine Kamera überträgt das Leben der Störche in das Foyer des Rathauses. Dort kann beobachtet werden, wie sich Adebar „in eigener Sache“ um den Nachwuchs in Uehlfeld annimmt. Dass er dies auch im gesamten Landkreis tut, freut den Storchenbeauftragten des Landesbundes für Vogelschutz im Kreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, Erwin Taube. Nach seiner Feststellung sind fast alle Horste besetzt und noch einige Nachzügler unterwegs, die letzte Lücken schließen könnten. Wer weiß, vielleicht findet ja auch noch der Horst auf der Mühle am Ortsrand von Uehlfeld „Mieter“.
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