Uffenheim: Ärztliche Bereitschaft wird neu strukturiert

26.2.2016, 20:00 Uhr
Der Ärztliche Bereitschaftsdienst ist zuständig für akute, aber nicht lebensbedrohliche Erkrankungen, zum Beispiel am Wochenende. In Uffenheim wird die Bereitschaftsgruppe neu strukturiert.

© dpa Der Ärztliche Bereitschaftsdienst ist zuständig für akute, aber nicht lebensbedrohliche Erkrankungen, zum Beispiel am Wochenende. In Uffenheim wird die Bereitschaftsgruppe neu strukturiert.

Die KVB organisiert die Notdienste, die sich zum einen in den Ärztlichen Bereitschaftsdienst (Telefon-Nummer 116 117) und zum anderen in den Notarztdienst (Telefon-Nummer 112) aufteilen. Der Ärztliche Bereitschaftsdienst ist zuständig, wenn man normalerweise einen niedergelassenen Arzt in der Praxis aufsuchen würde, dieser keine Sprechzeiten hat (also abends, Mittwoch- und Freitagnachmittag, am Wochenende oder an Feiertagen), und die Behandlung aus medizinischen Gründen nicht bis zur nächsten Sprechstunde warten kann.

Die Telefon-Nummer 116 117 funktioniert ohne Vorwahl, gilt deutschlandweit und ist kostenlos – egal ob sie vom Festnetz aus oder mit dem Mobiltelefon angerufen wird. Der Ärztliche Bereitschaftsdienst ist auch in einigen Regionen Deutschlands als ärztlicher Notdienst oder Notfalldienst bekannt – sollte allerdings nicht mit dem Notarztdienst verwechselt werden, führte Astrid Hünner aus.

Notarzt kommt bei Lebensgefahr

Der Notarztdienst beziehungsweise Rettungsdienst ist unter der Telefon-Nummer 112 zu erreichen. Dieser ist zuständig, wenn man in lebensbedrohlichen Fällen Hilfe benötigt, wie zum Beispiel bei Herzinfarkt, Schlaganfall und schweren Unfällen. Hünner forderte, sich bei akuten, unaufschiebbaren Erkrankungen, bei denen eine ambulante vertragsärztliche Versorgung benötigt werde, an den Ärztlichen Bereitschaftsdienst und nicht an die Notfallambulanz im Krankenhaus zu wenden.

Die Grundlage für die Umorganisation der Bereitschaftsdienstgruppe Uffenheim stellt nach ihren Ausführungen in der Kreistagssitzung die am 20. April 2013 in Kraft getretene neue Bereitschaftsdienstordung dar. Sie verfolgt das Ziel, die niedergelassenen Ärzte im Bereitschaftsdienst zu entlasten, womit auch die Tätigkeit als niedergelassener Hausarzt zum Beispiel auf dem Lande attraktiver gemacht wird.

Eine wesentliche Änderung ist die Erhöhung der Mitgliederzahl einer Bereitschaftsdienstgruppe auf mindestens 15 Ärzte. Zum Hintergrund erklärte die KVB-Referentin: Die Dienstfrequenz wird in einer zu kleinen Gruppe als belastend empfunden. In der Bereitschaftsdienstgruppe Uffenheim waren es zehn Mitglieder im Jahr 2013, neun in 2014 und sieben Mitglieder in 2015. Daher habe aufgrund der neuen Bereitschaftsdienstordnung eine Lösung zur Entlastung der niedergelassenen Ärzte gefunden werden müssen.

Weniger Bereitschaftsdienste pro Arzt

Durch die Umorganisation dieser Gruppe habe die Dienstfrequenz von jährlich jeweils 53 Tagen pro Arzt auf 14 Tage (neue Bereitschaftsdienstgruppe Rothenburg) beziehungsweise auf zehn Schichten Fahrdienst und fünf Tage Praxisdienst (neue Bereitschaftsdienstgruppe Ochsenfurt) pro Arzt gesenkt werden können.

In die Entscheidung der KVB zur Aufteilung der Gruppe Uffenheim seien alle betroffenen Bereitschaftsdienstgruppen einbezogen worden, erklärte Astrid Hünner. Folgende Parameter seien ausschlaggebend gewesen: die Verteilung der Arztsitze (nahezu zentral in Uffenheim und Rothenburg, dezentral in Bad Windsheim), die Verteilung der Hausbesuche (Uffenheim und Rothenburg nahezu zentral), die Verkehrsanbindung/Fahrstrecken (gute Verkehrsanbindung zwischen Uffenheim und Rothenburg durch Autobahn und B13) und die Tatsache, dass keine der umliegenden Dienstgruppen das gesamte Gebiet übernehmen konnte (zu große räumliche Ausdehnung bei den bestehenden Strukturen).

Keine negativen Folgen für Bad Windsheimer Krankenhaus

"Durch die Umorganisation sind keine negativen Auswirkungen auf das Krankenhaus in Bad Windsheim zu erwarten", sagte Hünner. Sie begründete dies damit, dass Einweisungen in ein Krankenhaus durch den diensthabenden Arzt des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes sehr selten seien.

In verschiedenen Pilotregionen werde der Ärztliche Bereitschaftsdienst durch die KVB weiterentwickelt. Eckpunkte würden dabei Kooperationen mit Krankenhäusern für eine Bereitschaftspraxis sowie ein separat eingerichteter Fahrdienst für Hausbesuche sein. Nach Analyse der Erfahrungen in den Pilotregionen würden nach verschiedenen Bedarfsgesichtspunkten Bereitschaftspraxen eingerichtet.

Hünner appelliert an die Kommunalpolitiker: "Warten Sie bitte unsere Analysen ab! Wir informieren Sie dann gerne über Standorte von Bereitschaftspraxen." Damit soll erreicht werden, dass finanzielle und personelle Ressourcen wirtschaftlich eingesetzt werden und die Anlaufstelle des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes für die Patienten transparenter wird.

Weitere Informationen zum Thema sind auf der Internetseite www.116117info.de zu finden.

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