1,2 Millionen Euro veruntreut? Sparkassen-Mitarbeiter vor Gericht

28.3.2017, 16:17 Uhr

Es waren lukrative Jahre, doch ein ganz und gar illegales Geschäftsmodell: Zwischen Mai 2011 und Juni 2013 prellten ein Industriekaufmann und ein Bauingenieur die Sparkasse nach Strich und Faden. Die Anklage wirft dem Kaufmann gewerbsmäßige Untreue in 327 Fällen, dem Ingenieur in 150 Fällen – verantworten müssen sich auch ein Trockenbauer, ein Elektromeister und ein Fliesenleger. Diese drei Männer sollen den Schmu mit überhöhten Rechnungen und Scheinrechnungen erst ermöglicht haben. 

Ein 47-jähriger Bauingenieur gab die Vorwürfe beim Prozessbeginn teilweise zu. Zusammen mit einem ebenfalls angeklagten 41 Jahre alten Industriekaufmann arbeitete er im Gebäudemanagement der Sparkasse. Dort waren die beiden für Baumaßnahmen an Immobilien der Bank zuständig und gaben Rechnungen für Handwerkerleistungen frei.

Die drei anderen Angeklagten - ein Trockenbauer, ein Elektromeister und ein Fliesenleger - sollen der Sparkasse Leistungen in Rechnung gestellt haben, die sie nie erbracht hatten. Die Handwerker und die beiden Sparkassenmitarbeiter teilten dann das Geld. Teilweise sollen die Angeklagten auch Unterschriften gefälscht haben. Für den Prozess sind bislang acht weitere Termine bis Mitte Mai geplant.