23. März 1967: Autolawine rollt an

23.3.2017, 07:00 Uhr
23. März 1967: Autolawine rollt an

© Hans Kammler

Wegen Bauarbeiten an der Brücke bei der Abfahrt Fischbach kann die Fahrbahnhälfte von München in Richtung Bayreuth auf etwa 400 Meter nur einspurig befahren werden. Dieses Nadelöhr bildet die kritische Stelle im Verkehrsfluß während der Ostertage.

Die Landpolizei ist angewiesen, bei Stauungen den Fahrzeugstrom bei der Ausfahrt Feucht von der schnellen Route zu dirigieren. Der Weg durch die Stadt ist genau beschildert. Er führt über die Münchener, Bayern- in Richtung Waldlust-, Siedler-, Laufamholzstraße zur Anschlußstelle Schwaig. "Die Umleitung ist als Überdruckventil gedacht", sagt der Leiter der Verkehrsaufsicht, Karl Huber. "Wenn es zu toll wird, müssen wir es öffnen." Was die Länge der Strecke betrifft, so wird den Kraftfahrern kein Umweg zugemutet. Allerdings brauchen sie für die Umleitung etwa 20 Minuten mehr, weil sie meist nur im 50-km-Tempo fahren dürfen.

"Wenn es ganz dick kommt", prophezeit Karl Huber, "muß auch die Autobahn aus Richtung Frankfurt zeitweise dicht gemacht und sollen die Autos von der Abfahrt Schwaig über die gleiche Umleitungsstrecke gelotst werden." Nach seiner Meinung dürfte damit aber kaum zu rechnen sein. Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre erwarten die Experten den ersten Ansturm schon am Donnerstagnachmittag. Da er mit dem Berufsverkehr zusammenfällt, sind größere Stauungen zu befürchten. Die längsten Schlangen wird es aber wahrscheinlich am zweiten Feiertag geben, wenn die Autowelle wieder zurückflutet.

Wer aus Richtung Würzburg kommt und in die Stadt möchte, ist gut beraten, wenn er das Nürnberger Kreuz meidet. "Diese Kraftfahrer sollen die Autobahn in Tennenlohe, Nürnberg-Nord, Schwaig oder Mögeldorf verlassen", empfiehlt die Polizei, die sich bei der Verkehrsregelung vor schwierige Probleme gestellt sieht. Trotzdem glaubt sie, "gut über die Runden zu kommen".

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