10. Juni 1966: "Bonzo" im Brennpunkt

10.6.2016, 07:00 Uhr
10. Juni 1966:

© Kammler

Die Dunkelmänner haben vor allem in der Innenstadt ihre Schlupfwinkel; hier gehen sie auch ihrem "Gewerbe" nach. Jeder der 18 Schutz- und Fährtenhunde ersetzt einen vollen Mann. Während die Streifenbeamten in der Nacht immer zu zweit die Straßen und Gassen durchkämmen, ist der Hundeführer auf sein Tier angewiesen.

"Besonders bei Personenkontrollen hat die Anwesenheit eines Hundes eine ungeheuere psychologische Wirkung. Ein knurrendes Zähnefletschen bringt manchen angriffslustigen Burschen zur Vernunft", wird von der Schutzpolizei gesagt.

Für den Umzug war die Überlegung entscheidend, daß die "City" der Hauptbrennpunkt ist. Der Anmarsch vom Paniersplatz in die Innenstadt war zu weit. Da im Präsidium die Kraftfahrzeuge stationiert sind, wird in dringenden Fällen die Mannschaft Mensch-Hund ohne Verzögerung zum Einsatzort gebracht.

Bei den nächtlichen Streifengängen wird hauptsächlich auf Einbrecher und Diebe geachtet. Am Tag überwachen die Beamten und ihre Tiere besonders das Gebiet um den Silbersee. Schon mancher Sittenstrolch ging ihnen in die Fänge. Gern gesehene Gäste sind sie auch in den Parks und Anlagen. Die Spaziergänger sind ihnen oft dankbar, wenn sie Mopedfahrer vertreiben.

Der Polizeihund ist an der Leine seines Herrchens ein "gefährliches Werkzeug". Mag er noch so sehr den Eindruck eines braven Schoßhündchens erwecken, auf Befehl kann er zu einer reißenden Bestie werden. Deshalb ist eine gute Dressur äußerst wichtig. Einmal in der Woche befinden sich Hundeführer und Vierbeiner im harten Training. Aber die Ausbildung dauert praktisch die ganze Woche. Nach Dienstschluß nimmt der Beamte sein Tier mit nach Hause. Dort erhält es auch sein Fressen. Mensch und Tier sollen sich so aneinander gewöhnen, bis sie ein Herz und eine Seele sind.

Wem Arno, Argo, Bonzo, Eck, Kuno, Tussy ihre Zähne gezeigt haben, der kann verstehen, weshalb der Hund aufs Wort gehorchen muß.

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