11. Juni 1966: Ein offenes Glaubensbekenntnis

11.6.2016, 07:00 Uhr
11. Juni 1966: Ein offenes Glaubensbekenntnis

© Eißner

Tausende waren schon um acht auf dem Hauptmarkt versammelt, wo Stadtpfarrer Pater Aemilian von St. Ludwig unter freiem Himmel das Meßopfer feierte. Tausende reihten sich anschließend in die große Prozession ein, die durch die Altstadt zu den Segensaltären am Josephsplatz und am Unschlittplatz zog und wieder zum Hauptmarkt zurückkehrte.

Machtvolle Gesänge, teils im Wechsel mit einer Vorsängergruppe angestimmt, und fromme Gebete unterstrichen das Bekenntnis, das die Katholiken am Fronleichnamsfest zu ihrer Kirche und zur Eucharistie ablegen.

Die fast endlose Prozession – Schätzungen sprechen von 10.000 bis 15.000 Teilnehmern – war ein Spiegelbild des vielfältigen Lebens in kirchlicher Gemeinschaft. Ministranten in roten Talaren und weißen Chorhemden eröffneten den Zug. Es folgten Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Pfarreien, weißgekleidete Mädchen, die aus kleinen Körbchen Blumenblätter streuten, und dazwischen immer wieder rot-weiße und gelb-weiße Fahnen und Standarten.

In das bunte Bild reihten sich Pfadfinder und die blauen, weißen und roten Banner der Jugend ein. Vor der Sakramentsgruppe gingen in einem großen Block die Ordensfrauen. Ihnen folgten Stadtdekan Paul Holzmann und die Geistlichen. Pater Aemilian schritt mit dem Allerheiligsten in der Monstranz unter einem Baldachin. Je sechs Beamte der Bereitschafts- und der Stadtpolizei gaben ihm gemessenen Schrittes das Ehrengeleit.

Über eine Lautsprecheranlage vernahmen die weit auseinandergezogenen Prozessionsteilnehmer die Evangelien und Gebete an den verschiedenen Altären. Sie hörten die Segenslieder der vereinigten Kirchenchöre unter Leitung von Rolf Gröschel und das Spiel von H. Schaffer an der Orgel der Frauenkirche.

Vor dem letzten Segen auf dem Hauptmarkt bat Pater Aemilian Gott um seinen Schutz für die Stadt und alle ihre Einwohner. Das gemeinsame Lied „Großer Gott wir loben Dich“ beendete gegen 10.30 Uhr die Feier. Dann kehrte wieder der Alltag in der Altstadt ein.

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