13. Februar 1966: Einzelhandel ruft junge Menschen

13.2.2016, 07:00 Uhr
13. Februar 1966: Einzelhandel ruft junge Menschen

© Eißner

Fast 40 namhafte Firmen aus Nürnberg, Fürth und Erlangen haben ihre „Zutaten“ für die bunte Schau in fünf Sälen gegeben. Erfahrene Spezialisten aus allen Fachzweigen stehen bereit, auf die jeweiligen Vorzüge in den einzelnen Branchen hinzuweisen und alle sonst gewünschten Auskünfte zu erteilen. Die mühevoll vorbereitete Ausstellung, die erneut von der Aktivität des mittelfränkischen Einzelhandelsverbandes sowie des Vereins für Berufsförderung im Handel e. V. zeugt, wurde gestern eröffnet.

Sie hätte nicht zustandekommen können, wenn das seit sechs Jahren bestehende „Haus des Handels“ nicht in einem dreistöckigen Anbau um rund 300 Quadratmeter Fläche erweitert worden wäre. Nun können in dieser Zentrale der Kaufleute noch mehr fortbildungsfreudige Anhänger dieses Berufsstandes ein- und ausgehen: im vergangenen Jahr wurden bei 185 Veranstaltungen mehr als 6.000 Teilnehmer gezählt.

Nachdem Heinrich Wiebell, 1. Vorsitzender des Verwaltungsrates, die umfangreichen Aufgaben dieser „Stätte der Begegnung“ geschildert hatte, wobei gegenwärtig die Lehrlingswerbung im Vordergrund steht, machte Verwaltungsdirektor Hans-B. Klamroth vom Arbeitsamt Nürnberg alarmierende Zahlenangaben: Von den 6.947 Ausbildungsstellen in der Großstadt (für männliche Lehrlinge) und den 4.320 (für weibliche) konnten lediglich 3.665 (männlich) und 2.459 (weiblich) besetzt werden. Bei den Lehrstellen für den Einzelhandelskaufmann waren 310 (männlich) offen, aber nur 88 wurden angenommen (das sind 28,4 v. H.); von den 1.130 Stellen (weiblich) wurden 523 (44,9 v. H.) besetzt.

„Der ,Nürnberger Prozentsatzʻ deckt sich mit dem im Bundesgebiet“, sagte Direktor Klamroth, das aber sei deshalb nicht beruhigender. Die Werbung für Nachwuchskräfte im Einzelhandel mache auch bei der Berufsberatung Sorgen. Auf die „Weiterbildung in Permanenz“ wies Stadtschuldirektor Otto Pröpper hin, auf daß alle Kräfte im Verkaufsgeschäft „gesamtgebildete Einzelhändler“ würden.

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