13. Juni 1966: Die "Preußen" gingen

13.6.2016, 07:25 Uhr
13. Juni 1966: Die

© Hans Kammler

Teuerstes Stück war der preußische „Rote-Adler-Orden“, das Großkreuz mit der Krone, das nur für hervorragende Leistungen ab 1892 verliehen wurde. Es kostete 2600 DM und wird über den Kanal nach England gebracht.

Diese Auszeichnung war die Attraktion unter den "Preußen", die weggingen wie die warmen Semmeln. "Zum ersten, zum zweiten und zum dritten" kam ein weiterer Prachtpreuße unter den Hammer, ein Pour le mérite der Erstausgabe von 1740.

13. Juni 1966: Die

© Hans Kammler

Diese Dekoration mußte nach dem Tod des Trägers zurückgegeben werden. Für 2000 DM wurde sie ebenfalls von einem Engländer ersteigert. Vor einem halben Jahr noch hatte ein Museum dafür 3000 DM geboten, doch der damalige Eigentümer war für diesen "Pappenstil" nicht zu erweichen. Jetzt muß er sich mit 2000 DM "zufriedengeben".

Ehrlich zufrieden war der Auktionär. Noch nie zuvor hatte er eine so umfangreiche Sammlung anzubieten gehabt, die auch qualitativ erst- und einmalig war. Orden aus Australien, Bulgarien, aus den deutschen Fürsten- und Königshäusern, vom Deutschen Reich, der Bundesrepublik, aus Finnland, Frankreich, Griechenland, England, Irland, Italien, Japan, Jordanien, dem Kirchenstaat, aus dem Kongo, aus Korea, Kroatien, Laos, Liechtenstein, Luxemburg Montenegro, Holland, Österreich, Persien, Polen, Portugal, Rumänien, Rußland, Schweden, Serbien, Spanien, aus der Tschechoslowakei, der Türkei, aus Ungarn und den USA wurden angeboten. Interessenten aus Deutschland, Holland, Finnland, England und der Schweiz waren gekommen, um zu bieten und zu überbieten. Aus Nordamerika lagen allein 200 schriftliche Angebote vor.

Die allermeisten dieser Ordensammler sind ausgesprochene Kenner von Auszeichnungen. Sie dekorieren damit Vitrinen oder haben sie einfach wie man Briefmarken hat oder seltene Steine. Eines unterscheidet sie jedoch: die Freunde von Ehrenzeichen müssen mit der Geschichte vertraut sein, denn sonst wissen sie nicht, wann und wo welcher Orden verliehen wurde. Der Unfug amerikanischer Teenager, ihre Blusen mit dem Eisernen Kreuz oder dem Verwundetenabzeichen zu "zieren", stellt für sie ein Greuel dar.

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