13. November 1968: Neubau der Uni kann beginnen

13.11.2018, 07:00 Uhr
Der Entwurf der Stuttgarter Architekten Horst Höfler und Lutz Kandl, denen der erste Preis zugesprochen wurde: das Modell zeigt die Lage der neuen Universitätsbauten von Nordwesten aus zwischen der nördlichen Stadtmauer am Maxtorgraben und dem Laufer Tor am Rathenauplatz.

© Kammler Der Entwurf der Stuttgarter Architekten Horst Höfler und Lutz Kandl, denen der erste Preis zugesprochen wurde: das Modell zeigt die Lage der neuen Universitätsbauten von Nordwesten aus zwischen der nördlichen Stadtmauer am Maxtorgraben und dem Laufer Tor am Rathenauplatz.

Der mit 25.000 Mark dotierte erste Preis wurde der Architektengemeinschaft Dipl.-Ing. Horst Höfler-Lutz Kandl (Stuttgart) zugesprochen. Den zweiten Preis (20.000 Mark), sicherte sich der Nürnberger Architekt Dipl.-Ing. Albin Hennig. Den dritten Platz belegte Architekt Dipl.-Ing. Karl-Heinz Grün (Nürnberg), der für seinen Entwurf 15.000 Mark erhält.

Mit dem Beginn der Bauarbeiten auf dem ehemaligen Gelände der Tucher-Brauerei, das der Freistaat Bayern für fünf Millionen Mark erworben hat, ist nicht vor 1970 zu rechnen. Die Kosten für das Projekt sind auf etwa 45 Millionen Mark veranschlagt. „Wir hatten hohe Anforderungen an die Teilnehmer gestellt“, versicherte der Vorsitzende des Preisgerichts, Professor Harald Deilmann von der Technischen Hochschule Stuttgart.

Der vom Universitäts-Bauamt Erlangen im Auftrag der Obersten Baubehörde im Staatsministerium des Inneren und mit Zustimmung des Kultusministeriums und der Stadt ausgeschriebene Wettbewerb verlangte einen Neubau für 31 Lehrstühle, die in vier Abteilungen zusammengefaßt sein sollen. 43 Architekten stellten sich der Aufgabe und reichten ihre Entwürfe ein.

98.000 DM vom Staat

Für den Architekten-Wettbewerb griff der Staat tief in die Tasche: er stellte für diesen Zweck 98.000 Mark zur Verfügung. Insgesamt waren sechs Preise ausgesetzt.

„Der von dem ersten Preisträger entworfene Neubau paßt sich gut in das Bild der Altstadt ein“, lobte Professor Harald Deilmann. Die Stuttgarter Architekten Horst Höfler und Lutz Kandl wollen im Erdgeschoß die Hörsäle und die Übungsräume unterbringen. Die 31 Institute gliedern sich in eine volkswirtschaftliche Abteilung mit acht Lehrstühlen, eine betriebswirtschaftliche Abteilung mit zehn, eine sozialwissenschaftliche Abteilung mit sechs und eine allgemeine Abteilung mit sieben Lehrstühlen.

Dieser Plan berücksichtigt auch eine Tiefgarage für etwa 400 Autos. Sie soll unter dem Gebäudekomplex entstehen, wobei die Kellerräume der Brauerei teilweise benutzt werden können. Als vorteilhaft fand die Jury eine Grünanlage, in die das Tucher-Schlößchen und die Mensa einbezogen werden sollen. Außerdem ist ein Fußgängerweg vorgesehen, der von der Hirschelgasse über das Uni-Gelände zum nördlichen Stadtteil führt. Die preisgekrönte Architektenarbeit bezieht auch die Stadtmauer in den Universitäts-Komplex mit ein.

„Die ersten sechs Entwürfe können wir sehr gut bei der künftigen Planung verwerten“, erklärte Professor Deilmann bei der Bekanntgabe der Gewinner. „Allerdings ist noch eine gründliche Durcharbeitung erforderlich“, schränkte er ein. Nach den Vorstellungen der Verantwortlichen soll im nächsten Jahr die Planung für den Neubau in der Langen Gasse abgeschlossen. werden. Im Landesetat für 1970 werden die ersten Mittel für das Projekt bereitgestellt, das in zwei Abschnitten errichtet werden soll.

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